(ots) - "Das Aufflammen eines Währungskrieges muss unter
allen Umständen verhindert werden. Die Wechselkurse sollen sich
ausschließlich an den Marktverhältnissen orientieren und diese
widerspiegeln. Die Staaten müssen sich dazu verpflichten, auf eine
Abwertung der Währungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der
eigenen Wirtschaft zu verzichten. Wir zeigen uns daher besorgt über
die amerikanische Geldpolitik und kritisieren in diesem Zusammenhang
besonders den Ankauf von Staatspapieren im Wert von 600 Milliarden
Dollar durch die US-Notenbank. In der Tat verfolgt die US-Regierung
eine Politik, die der deutschen Mentalität bis in die Knochen hinein
widerspricht. Das deutsche Denken zielt auf die Sicherung der
Realwirtschaft. Das steht gegen den Ansatz der Amerikaner, die auf
Dienstleistungen setzen und glauben, mit einer expansionistischen
Geldpolitik die Welt retten zu können. Tatsächlich gehen mit einer
solchen Politik erhebliche neue Risiken für die Weltwirtschaft
einher." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA), heute in
Berlin zum G-20-Treffen in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
"Der Außenhandel ist der wichtigste Motor für eine stabile
Wirtschaft. Aufgrund steigender Im- und Exporte rechnen wir in
Deutschland bereits im Laufe des ersten Halbjahres 2011 mit einer
Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Diese Prognose wird gefährdet, wenn
Ungleichgewichte durch die Entwicklung von Zielvorgaben beseitigt
werden sollen, die die Höhe von Exportüberschüssen festlegen. Zudem
besteht kein Zusammenhang zwischen globalen Handelsungleichgewichten
und der Differenz aus Import und Export. Nur wenn der Handel sich
unbeeinflusst von äußeren Zielvorgaben entwickeln kann, bewegen wir
uns erfolgreich weiter auf dem Wachstumspfad. Deutschland erzielt
seine Erfolge nicht aufgrund von Lohn- und Preisdumping und fordert
daher auch Fairness von anderen Staaten. Ich warne daher davor, den
wirtschaftlichen Aufwärtstrend durch protektionistische Vorgaben zu
gefährden. Wir dürfen im Aufschwung nicht den Fehler begehen, den wir
in der Krise erfolgreich vermieden haben: Den Griff zum süßen Gift
des Protektionismus, da dieser die Gefahr einer weltweiten
Abwärtsspirale neu heraufbeschwören würde. Zwar ist die Krise bereits
zu großen Teilen überwunden, jedoch darf nicht leichtsinnig mit
dieser Vormachtstellung umgegangen werden. Unüberlegte Handlungen
können rasch zu schwerwiegenden Rückschritten führen", so Börner
abschließend.
49, Berlin, 12. November 2010
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