(ots) - Nicht kleinreden
In Zeiten, in denen Zuversicht bei Anlegern zurückkehrt und
Investmentbanker ihren Konzernen wieder zu Gewinnsprüngen verhelfen,
kommt der Dämpfer aus Seoul gerade recht. Mit der Verpflichtung auf
das "Basel III"-Abkommen wollen die 20 mächtigsten Industriestaaten
verhindern, dass sie sich - wie bei der Finanzkrise 2007/2008 - noch
einmal von selbst ernannten "Herren des Universums" vorführen lassen
müssen.
Ob die verschärften Eigenkapitalregeln für die Kreditwirtschaft
das tatsächlich verhindern können, muss sich erst zeigen. Aber von
vornherein kleinreden sollte man deren Wirkung nicht. Nach einer
internen Berechnung der Bundesbank müssten allein die zehn größten
deutschen Banken ihr Eigenkapital um 50 Milliarden Euro aufstocken,
um die Anforderungen von "Basel III" zu erfüllen. Das dürfte zu mehr
Vorsicht im Geschäftsgebaren der Branche führen.
Das Ja der G 20 zur Reform des Internationalen Währungsfonds kam
wie erwartet. Doch in einem wesentlichen Punkt, nämlich ihrem
Handelsstreit, ist die Staatengemeinschaft nach ihrem Seouler Gipfel
nicht weiter als vorher. Mit Recht hat etwa die Kanzlerin Forderungen
nach einer Drosselung des deutschen Exports zurückgewiesen. Doch
ebenso mit Recht pochen Partner wie die USA darauf, dass die
Deutschen ihre Binnennachfrage stärken müssen. Das trifft die
Regierung Merkel an einer ihrer empfindlichsten Stellen.
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