(ots) - Die richtigen Fragen
Ein Lob den Grünen: Sie stellen der Regierung Fragen nach dem
Geschäftsgebaren des Entwicklungshilfe-Dienstleisters AGEF, der
Steuergeld mutmaßlich abzockt, anstatt es vertragsgemäß zur Förderung
der Armen einzusetzen. Es sind die richtigen Fragen: Was hat dieses
Unternehmen so glänzend ins Geschäft mit deutschen Ministerien und
Behörden gebracht? Man könnte auch fragen: Wer? Wie will die
Regierung weiter mit AGEF verfahren? Entwicklungsminister Dirk Niebel
und Außenminister Guido Westerwelle sollten als aktuelle
Hauptgeldgeber im eigenen Interesse zügig reagieren. Schließlich gilt
es, einen womöglich horrenden Schaden für das Ansehen Deutschlands
abzuwehren.
Bekanntlich koppelt die Regierung deutsche Entwicklungshilfe an
gutes Regieren und Korruptionsbekämpfung seitens der Empfänger. Wie
stünde Deutschland aber da, wenn am Ende der Eindruck haften bliebe:
Die Umsetzung eines Teils der deutschen Hilfe in Afghanistan, im Irak
und dort auch noch die Interessenvertretung der deutschen Wirtschaft
bleiben einer Organisation überlassen, deren Spitze mit Korruption
und Unterschlagung arbeitet? Der Schaden wäre enorm: für die
Regierung, für die Wirtschaft, nicht zuletzt für die vielen
Idealisten in Behörden und Hilfsorganisationen, die Deutschlands
Entwicklungszusammenarbeit durch Einsatz und ehrliche Arbeit
vorantreiben.
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