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Der letzte Wille entscheidet / Umfrage: Für die meisten deutschen Mediziner steht der Patientenwunsch an erster Stelle - sogar vor einer ärztlichen Entscheidung

ID: 296224

(ots) - Gegen den eigenen Willen mit moderner
Apparatemedizin am Leben erhalten werden ist ein Albtraum. Das sehen
auch deutsche Ärzte so. 60,2 Prozent machen schwerkranke Patienten
darauf aufmerksam, dass eine Patientenverfügung solche Maßnahmen
verhindern kann. Weit mehr als jeder zweite Mediziner (54,5 Prozent)
begrüßt das Patientenverfügungsgesetz von 2009, nach dem der Wille
des Patienten oberste Priorität hat. So das Ergebnis des monatlich
erhobenen CGM-GesundheitsMONITORs, einer repräsentativen Umfrage
unter 440 zufällig ausgewählten Hausärzten der CompuGroup Medical,
der Rhein-Zeitung und der Medical Tribune aus dem Oktober.

Kein Tabuthema in deutschen Praxen

Es sind Situationen, die selbst kerngesunde Menschen treffen
können: ein Unfall, eine schwere Operation oder eine Krankheit, die
körperliche oder geistige Behinderungen zur Folge haben. Plötzlich
kann es unmöglich werden, die eigenen Wünsche in Worte zu fassen und
sich gegen lebenserhaltende Maßnahmen auszusprechen, die das Leiden
verlängern. Umso wichtiger ist es, den eigenen Willen rechtzeitig
schriftlich festzuhalten - so die Meinung der meisten deutschen
Ärzte. Sechs von zehn befragten Medizinern (60,2 Prozent) sprechen
vor allem schwer kranke Patienten gezielt auf eine solche
Patientenverfügung an. Ein Fünftel der Befragten (20,5 Prozent) hält
es nicht für notwendig, das Thema zur Sprache zu bringen. Fast ebenso
viele Ärzte (19,3 Prozent) jedoch machen ihre Patienten auf ihre
Rechte aufmerksam.

Der Patientenwille als oberstes Gebot

Seit September 2009 sind Patientenverfügungen erstmals gesetzlich
verankert. Danach sind die schriftlichen Willenserklärungen für
Angehörige und auch Ärzte absolut verbindlich, unabhängig vom
Krankheitsstadium. Mediziner müssen die Verfügung auch dann befolgen,




wenn der Kranke noch nicht im Sterben liegt. Diese Einschränkung
ärztlicher Handlungsfreiheit lehnen aber nur verschwindende 1,9
Prozent der Befragten ab. Weit mehr als jeder zweite Mediziner (54,5
Prozent) befürwortet, dass dem Willen der Patienten so viel Gewicht
zukommt. Mehr als jeder Dritte (38,6 Prozent) begrüßt das neue
Patientenverfügungsgesetz, weil es dem Arzt mehr Rechtssicherheit
bringt. Allerdings halten fast die Hälfte (49,8 Prozent) der
Befragten eine Beratung für unerlässlich, damit sich der Patient
intensiv mit den Konsequenzen seiner Patientenverfügung
auseinandersetzt. Mehr als vier von zehn Ärzten (40,5 Prozent)
betonen, dass eine entsprechende Beratung entscheidenden Einfluss auf
die Qualität und Vollständigkeit des Patientenwillens hat.

Noch Handlungsbedarf in eigener Sache

Obwohl die meisten Ärzte ihre Patienten dazu anhalten, die eigenen
Wünsche schriftlich festzuhalten, sind sie selber in dieser
Angelegenheit eher nachlässig. Nur ein Drittel (33 Prozent) der
Befragten hat eine Patientenverfügung hinterlegt. Mehr als vier von
zehn (43,9 Prozent) gestehen ein, dass sie sich dafür noch keine Zeit
genommen haben. Vielleicht können hier die Patienten ihren Arzt zum
Handeln motivieren: Immerhin wird fast jeder zweite Mediziner (48,9
Prozent) im Praxisalltag auf das Thema Patientenverfügung
angesprochen.

Ãœber CompuGroup Medical AG

CompuGroup Medical ist eines der führenden eHealth-Unternehmen
weltweit. Seine Softwareprodukte zur Unterstützung aller ärztlichen
und organisatorischen Tätigkeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern,
seine Informationsdienstleistungen für alle Beteiligten im
Gesundheitswesen und seine webbasierten persönlichen Gesundheitsakten
dienen einem sichereren und effizienteren Gesundheitswesen. Grundlage
der CompuGroup Medical Leistungen ist die einzigartige Kundenbasis
von etwa 370.000 Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern und Netzen sowie
sonstigen Leistungserbringern. CompuGroup Medical ist das
eHealth-Unternehmen mit der weltweit größten Reichweite unter
Leistungserbringern. Das Unternehmen ist in 14 europäischen Ländern
sowie in Malaysia, Saudi Arabien, Südafrika und in den USA tätig und
beschäftigt derzeit rund 3.000 Mitarbeiter.



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