(ots) - Geld und neue Politik
Auch die massive Präsenz der internationalen Hilfsorganisationen
konnte es nicht verhindern: Die Cholera in Haiti ist außer Kontrolle
geraten. In den vergangenen Tagen stieg die Zahl der Todesopfer
rasant an. Das lässt Schlimmes ahnen. Dem durch Erdbeben, Armut,
Korruption und Regierungskrisen gepeinigten Inselvolk droht eine
weitere Katastrophe.
Die UNO prognostiziert 200 000 Infizierte. Die Zahl wird aber erst
recht in die Höhe schießen, wenn sich die Killerbakterie in den
Armenvierteln und Obdachlosenlagern der Hauptstadt Port-au-Prince
ausbreitet. Dort herrscht Hygienemangel. Zudem muss den Menschen
erklärt werden, dass jede Sekunde im Kampf gegen Cholera zählt. Das
Tückische an der Krankheit ist ja, dass sie zunächst einen milden
Verlauf nimmt. Doch wer die Seuche zu Hause behandelt, gefährdet
nicht nur sich, sondern steckt auch andere an.
Für weitere Mediziner, Kliniken, Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen,
Hygieneartikel und Aufklärungskampagnen sind dringend Gelder
notwendig. Hier ist die Staatengemeinschaft aufgerufen, aber auch
jeder Bürger. Dass in zwei Wochen Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen anstehen, mutet angesichts der Misere wie ein
Aberwitz an. Doch ein Politikwechsel ist nötig, um das Land zu
stabilisieren. Die Regierung hat nicht nur im Krisenmanagement
versagt.
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