(ots) - Die Deutsche Bank steht nach
Auskunft von Vorstandschef Ackermann auch weiterhin zu ihrem
Renditeziel von 25%.
Nach seiner Auszeichnung zum European Banker of the Year 2009
sagte Ackermann in einem Exklusiv-Interview mit dem Deutschen Anleger
Fernsehen DAF: "Wir haben das Ziel bis jetzt nicht aufgegeben. Im
Moment ist es aber insofern nicht so wichtig, als wir nicht so recht
wissen, was eigentlich die Basis auf der Kapitalseite ist. Und es ist
immer der Koeffizient zwischen Nenner und Zähler - und wenn der
Nenner nicht so ganz klar definierbar ist, weil wir die
Kapitalanforderungen nicht genau kennen, dann ist es natürlich
schwierig über den Koeffizienten zu sprechen", so Ackermann.
Zu den Aussichten für 2011 sagte Ackermann: "Wir haben
ambitionierte Ziele für die Deutsche Bank. Die hätten wir nicht
gemacht, wenn wir nicht davon überzeugt wären, dass wir die erreichen
können. Diese Zielerreichung setzt voraus, dass die Märkte nicht
gerade kollabieren und das auch die Weltwirtschaft sich weiterhin
positiv entwickelt - und davon gehen wir aus."
Zu der aktuellen Lage an den Finanzmärkten sagte Ackermann: "Wir
haben eine Stabilisierung erreicht - weltweit. Natürlich gibt es
Probleme, auch im Währungsbereich, aber ich würde nicht von einem
Währungskrieg sprechen. Das sind jetzt Anpassungsprobleme, die wir
aufgrund der globalen Ungleichgewichte haben. Aber sicher haben wir
eine wesentlich stabilere Ausgangslage, als das vor einiger Zeit der
Fall war."
Zum Fall Irland sagte Ackermann: "Wenn es Irland allein schafft,
dann sollte es versuchen, es allein zu machen. Man sollte immer
zuerst versuchen, es allein zu schaffen. Das motiviert auch die
Bürgerinnen und Bürger eines Landes. Aber wenn es nicht anders geht,
dann soll man auf den Rettungsschirm zurückgreifen. Es macht mir
Sorgen, dass man die Diskussion um die Zukunft Europas neu initiiert
hat, auch um die Diskussion, wer am Schluss einen Preis dafür zu
zahlen hat und man auch einen Beitrag leisten muss. Das war, glaube
ich, etwas verfrüht. Man sollte jetzt den Ländern Zeit geben und
Geduld haben, dass sie ihre Haushalte in Ordnung bringen. Die
Rettungsschirme sind stark und werden auch die Krise meistern."
Zu einer möglichen weiteren Expansion, einem "großen Wurf" wie der
Ãœbernahme der Postbank und Sal. Oppenheim, sagte Ackermann: "Zuerst
müssen wir all das, was wir initiiert haben, auch verkraften und
implementieren, dann sind wir schon sehr zufrieden. Dann sind wir
eine sehr große Bank, global erfolgreich, wesentlich ausgewogener im
Earnings-Mix - das ist eigentlich das, was jetzt die erste
Zielsetzung ist."
Das vollständige Interview mit Dr. Josef Ackermann wird am
Vormittag im Live-Programm des DAF ausgestrahlt und anschließend als
VoD unter www.daf.fm zum Abruf bereit stehen.
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