(ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert erneut die
sofortige Freilassung der beiden im Iran inhaftierten deutschen
Journalisten. Der heute von den Justizbehörden von Täbris im Westen
des Landes erhobene Vorwurf der Spionage verstößt aus Sicht von ROG
gegen iranisches und internationales Recht.
"Die beiden haben von ihrem Menschenrecht auf Pressefreiheit
Gebrauch gemacht. Informieren ist keine Spionage", sagt Jean-François
Julliard, ROG-Generalsekretär. Die Journalisten seien lediglich ihrer
Pflicht nachgekommen, aus einem Land zu berichten, in dem die
Regierung keine freie Berichterstattung zulasse und eine extrem
restriktive Visa-Praxis für ausländische Journalisten herrsche.
"Die Journalisten im Fernsehen vorzuführen, ist eine besonders
perfide Form von Propaganda", so Julliard weiter. Bisher sei noch
nicht einmal offiziell ein Verfahren gegen die beiden Journalisten
eingeleitet oder Klage gegen sie erhoben worden. Zudem sei weder
nachvollziehbar wann, noch unter welchen Umständen das Video
aufgenommen wurde.
Die Festnahme der beiden Journalisten war erstmals am 11. Oktober
bekannt geworden. Die beiden Deutschen hatten den Sohn der
inhaftierten Iranerin Sakineh Mohammadi Aschtiani interviewt. Seit
der Inhaftierung der Reporter in der westiranischen Stadt Täbris
versucht das Auswärtige Amt, deren Freilassung auf diplomatischen
Wegen zu erreichen.
Am 16. November warf der oberste Justizbeamte der Provinz
Ost-Aserbaidschan, Malek Adschdar Scharifi, den beiden Journalisten
"Spionage" vor. Am Vorabend hatte das iranische Staatsfernsehen ein
Video ausgestrahlt, in dem die inhaftierten Deutschen zu sehen waren.
Allerdings waren die Worte der beiden vollständig von einer
Sprecherstimme überlagert.
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