(ots) - Streit mit langen Leitungen
Wenn 380-Kilovolt-Freileitungen vor der eigenen Haustür
vorbeiführen sollen, dann hört für einige Verfechter erneuerbarer
Energien der Spaß auf. Die Diskussion dürfte schwierig werden: Können
Freileitungen Krankheiten wie Krebs hervorrufen? Das ist strittig.
Wird der Bedarf an neuen Leitungen so groß, wie die Netzagentur
angibt? Ist strittig. Sind die alternativen Erdkabel wirklich so
teuer, wie die Netzanbieter behaupten? Strittig.
Was aber klar ist: Befürworter und Gegner der Freileitungen werden
sich einigen müssen. Am grundsätzlichen Bedarf zweifelt niemand. Der
Bau von Offshore-Windparks geht voran. Irgendwie wird der Strom
seinen Weg in den Süden finden müssen - und das bald. Da wäre es
hilfreich, wenn alle Beteiligten von Anfang an sachlich und ehrlich
miteinander redeten.
Wer gestern noch nach erneuerbaren Energien gerufen hat, der darf
sich heute nicht dem Netzausbau verschließen. Der Hinweis auf
Alternativen ist nur hilfreich, wenn deren Kosten vertretbar bleiben.
Denn noch eine zweite Sache ist leider ebenso unstrittig: Der Ausbau
kostet viel Geld, und Steuerzahler sowie Stromkunden werden ihn
zahlen.
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