(ots) - Nach dem Tod des Pflegekindes "Anna" in Bad
Honnef hat die zuständige Staatsanwaltschaft Bonn heute Anklage
erhoben. Das Mädchen war am 22. Juli dieses Jahres in der Obhut ihrer
Pflegeeltern zu Tode gekommen. Der Fall hat allgemein Empörung
ausgelöst. Im Fokus der Kritik steht auch das zuständige Jugendamt.
Nach der heutigen Anklageerhebung hat sich die Mutter der
getöteten neunjährigen Anna über ihre Anwältin in den Sendungen
Aktuelle Stunde und Lokalzeit aus Bonn im WDR Fernsehen gemeldet.
Ute R.: "Das Entsetzen darüber, was meiner Tochter passiert ist,
kann ich gar nicht in Worten ausdrücken. Ich habe meine Tochter in
die Pflege gegeben, weil ich damals nicht in der Lage war, mich gut
genug um sie zu sorgen und weil ich gehofft habe, dass es meinem Kind
in der Pflegefamilie besser geht. Mir hat die Pflegemutter
vorgespielt, dass sie Anna lieben würde wie ihre eigene Tochter und
sich gut um sie kümmern wird. Nur auf diesem Hintergrund und damit
meine Tochter weiterhin in meiner Nähe ist und wir uns regelmäßig
sehen können, willigte ich in diese Pflegestelle ein. Am Ende haben
die Pflegeeltern sogar erreicht, dass ich keinen Kontakt mehr zu Anna
haben durfte.
Ich bin froh, dass es jetzt endlich weiter geht und bald der
Prozess stattfinden kann. Ich wünsche mir, dass die Pflegeeltern für
das, was sie getan haben, ihrer gerechten Strafe zugeführt werden -
für mich ist das Mord. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Anna
und an das, was sie durchmachen musste, denke. Ich möchte jedoch
hierüber nicht öffentlich sprechen und bitte Sie inständig, dies zu
respektieren."
Über die Hintergründe des Prozesses berichten die Sendungen
Aktuelle Stunde (18.50 bis 19.30 Uhr) und Lokalzeit aus Bonn (19.30
bis 20.00 Uhr) heute Abend im WDR Fernsehen.
Mit Quellenangabe Aktuelle Stunde, Lokalzeit aus Bonn (Mittwoch,
19.11.2010, 18:50) ab sofort zur Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
Sonja Steinborn, WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
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