(ots) - Vollgas auf der Zielgeraden
Bisher waren keine Panzer in Afghanistan im Einsatz. Das dürfte
manche mehr irritieren als nun die Nachricht von deren Entsendung.
Allerdings war dieser Verzicht gut überlegt: Immerhin wirken die
schwer bewaffneten, tonnenschweren Fahrzeuge nicht gerade
vertrauensbildend auf Einheimische, die sich noch gut an die Panzer
der sowjetischen Besatzung erinnern können. Die afghanische
Bevölkerung für sich zu gewinnen war aber ein wichtiger Bestandteil
der Strategie.
Nun, da der afghanische Präsident Hamid Karsai laut mehr
Eigenverantwortung fordert und damit weniger Engagement vor allem der
Amerikaner, rollen die Panzer doch. Vor dem Hintergrund des geplanten
Einsatzendes 2014 wird schnell klar, weshalb: Wenn die NATO 2011
langsam beginnt, die Verantwortung in afghanische Hände zu legen, wie
beim NATO-Gipfel bekannt gegeben, dann gibt es kein Zurück mehr. Was
das Bündnis bis dahin nicht erreicht hat, wird unerreicht bleiben.
Wird aus einem Rückzugsort für Terroristen ein stabiles Afghanistan?
An diesem Ergebnis wird sich der Erfolg des Krieges messen lassen
müssen.
Wenn die USA - sie zahlen 73 Prozent der
NATO-Verteidigungsausgaben - nun ihre Bemühungen erhöhen, so ist das
nicht nur ein Zeichen von Stärke, sondern auch ein Ergebnis der
Sorge, 2014 könnte es nach über 13 Jahren Krieg heißen: Ziel nicht
erreicht.
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