(ots) - Gut, dass Geschichten wie die über Bsirskes
kalkulierten Wutausbruch samt inszenierter Mittelfinger-Geste das
Licht der Öffentlichkeit erblicken. Man kann gar nicht oft genug auf
den inhaltsfreien Schein- und Symbolbetrieb angeblicher Eliten
hinweisen. Nun ist der Verdi-Chef in flagranti ertappt, was für
Bsirske mehrfach peinlich ist. Erstens ist es an sich schon eine
ungezogene Bengelei, seine Gegner mit einer obszönen Geste zu
bedenken. So jemand disqualifiziert sich als ernst zu nehmender
Gesprächspartner. Zweitens entlarvt die kalkulierte Empörung die
Schwäche der Verdi-Führung brutalstmöglich. Außer Krawall nichts
dahinter. Drittens passt die Bsirske-Show nahtlos ins Bild einer
zwischen Schein und Sein zerrissenen Gewerkschaft: für den
öffentlichen Dienst fünf Prozent fordern, den eigenen Leuten gerade
mal 1,5 Prozent geben wollen. Die IG Metall hat sich nach der Ära des
Krawalleros Jürgen Peters eindrucksvoll neu aufgestellt, sie darf
einen Gutteil des Aufschwungs für sich reklamieren. Und Verdi?
Grünen-Mitglied Bsirske müsste eigentlich vor Scham erröten.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de