(ots) - Und jetzt die Taten
Strategie verabschiedet, Flugkörperabwehr beschlossen, Russland
zumindest zum Mitreden bewegt: Die Bilanz, mit der Bundeskanzlerin
Angela Merkel vom NATO-Gipfel zurückkehrt, kann sich sehen lassen.
Nur - auf dass herauskomme, was in den Gipfel-Dokumenten steht,
muss alles mit Taten hinterlegt werden. Gerade von Deutschland. Zum
einen, weil die Bundesrepublik maximal von der NATO profitiert. Zum
anderen, weil ihr besonders an gedeihlichen Beziehungen zu Russland
liegen muss - nicht zuletzt mit Blick auf ihre osteuropäischen
Partner. Jene früheren Warschauer-Pakt-Staaten und Sowjetrepubliken,
die ihre NATO-Mitgliedschaften noch als Versicherung gegen
neoimperiale Anwandlungen Russlands begreifen und die sich
wirtschaftlich und politisch stark an Deutschland ausrichten.
Ist es der Kanzlerin ernst, wird sie schleunigst dafür sorgen,
dass die Debatte um die Zukunft der Bundeswehr nicht länger nur um
Wehrform und Sparziel, sondern auch um Bündnispflichten kreist. Es
ist ja nett, wenn die Nicht-Atommacht Deutschland NATO-Partnern und
Russen Ratschläge zu atomarer Abrüstung erteilt. Überzeugender und
hilfreicher aber wäre die Definition eines namhaften deutschen
Beitrags zur gemeinsamen Raketenabwehr. Immerhin soll sie ja das
Bündnis und Russland einander näherbringen. Und beide weniger
abhängig machen von Nuklearwaffen.
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