ots.Audio: Auch moderne, wohlhabende Schichten fahren Bus - Junge Menschen wollen Reisezeit für anderes nutzen - Öffentlicher Personennahverkehr verdoppelt sich bis 2025

(ots) -
Anmoderation:

Wie sieht die Zukunft des Verkehrs aus? Gerade in den Städten wird
dieses Thema immer wichtiger - denn dort lebt ein immer größerer Teil
der Bevölkerung. Mit der Zukunft des Öffentlichen Personennahverkehrs
hat sich heute (22.11.) das Internationale ÖPNV-Symposium von
Mercedes-Benz in Mannheim beschäftigt. Interessante Einblicke gab
dabei vor allem Carsten Ascheberg vom Marktforschungsunternehmen
Sigma. Eine seiner Kern-Thesen: Das Image des ÖPNV und die
tatsächliche Nutzung hierzulande gehen weit auseinander.

1. O-Ton Carsten Ascheberg

Das Image ist: "Alte, Kranke, Doofe, Arme sitzen im Bus. Der Rest
fährt fröhlich Auto." Tatsächlich: In Upmarket-Milieus, wo Geld da
ist, wo auch Autos da sind - übrigens nicht nur ein Auto, sondern
zwei, drei, vier Autos im Haushalt - da wird Öffentlicher
Personennahverkehr genutzt. (0:19)

Immer weniger erleben Menschen übrigens den Individualverkehr mit
dem eigenen Auto und den ÖPNV als Gegensatz. Stattdessen wird es
zunehmend cool, sich einen so genannten "Smart Mobility Mix" aus
unterschiedlichen Verkehrsträgern zusammenzustellen.

2. O-Ton Carsten Ascheberg

Wir haben keinen einzigen, der sein Auto weg haut. Aber dabei
bekommen diese Autos klare Rollen. Und trotzdem hat man on top übers
iPhone klares Wissen über die alternativen Mobilitätsangebote - und
man baut immer das zusammen, was am besten funktioniert. (0:17)

Die Motive, warum moderne, wohlhabende Schichten gerne den ÖPNV
nutzen, liegen dabei übrigens nur teilweise im ökologischen Bereich,
so der Marktforscher. Wichtiger ist für viele Nutzer etwas anderes:

3. O-Ton Carsten Ascheberg

Das ist der Wunsch, während man unterwegs ist, die Zeit für andere
Dinge zu verwenden und vernetzt zu bleiben. (0:08)

Das betrifft vor allem bestimmte junge Zielgruppen:

4. O-Ton Carsten Ascheberg

Diese jungen Leute, die wurden überbehütet von A nach B gefahren:
Vom Flötenunterricht zum Sportunterricht, zur Schule. Die haben eins
gelernt: Einen Fahrer haben ist nicht schlecht. Und die haben diese
Grundhaltung 1:1 in ihren weiteren Lifestyle übernommen, und
plötzlich ist dieser Bus wieder sehr attraktiv: Denn vorne sitzt der
Fahrer, und hinten kann ich weiter das machen, worauf es mir ankommt,
nämlich "stay connected" (0:24)

Abmoderation:

Die Zukunft der Mobilität gerade in den Städten: Der Mix aus
unterschiedlichen Verkehrsträgern. Dabei wird dem Bus eine zentrale
Rolle zukommen - das ist eine der Kernbotschaften vom Internationalen
Mercedes-Benz ÖPNV-Symposium heute (22.11.) in Mannheim. Und die
Bedeutung des Öffentlichen Personennahverkehrs nimmt weltweit zu. Bis
2025 wird er sich, so die Vorhersagen des Weltverbandes des
öffentlichen Verkehrs UITP, in Sachen Fahrgastzahlen verdoppeln.

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außerdem ein Interview mit Hartmut Schick (Leiter Daimler Busse,
Vizepräsident Weltverband UITP) zum kostenlosen Download. Gehen Sie
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Datum: 22.11.2010 - 14:18 Uhr
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