(ots) - Pflege muss Chefsache werden
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt schleichend an - nicht
plötzlich. Weil sich die Zunahme kontinuierlich entwickelt, droht die
Gefahr, dass sie in den kommenden Jahren leicht aus dem Blick gerät,
weil immer wieder tagesaktuelle Ereignisse diese dramatische
Entwicklung überlagern.
Dabei verdienen die nüchternen Zahlen der Statistiker zur Pflege
enorme Beachtung, zumal sich dahinter menschliche Schicksale
verbergen. Diese gewaltige gesellschaftliche Herausforderung in
sämtlichen europäischen Ländern ist es wert, dass Politiker sie zur
Chefsache machen - auch wenn sich mit dem unpopulären Thema Pflege
vermutlich eher Wahlen verlieren als gewinnen lassen.
Es gibt keinen Grund, Horrorszenarien aufzubauen, wohl aber gute
Gründe, sich rechtzeitig auf die enormen Veränderungen einzustellen.
So sind beispielsweise attraktivere Arbeitsbedingungen nötig, um dem
Mangel an Fachkräften gegenzusteuern und die Versorgung gerade in den
ländlichen Gebieten zu sichern. Mehr Prävention ist gefragt. Und nur
mit neuen Finanzierungsmodellen wird es gelingen, den wachsenden
Kostendruck zu mildern. Anders formuliert: Zwangsläufig wird der
Beitrag für die Pflegeversicherung, den jeder Einzelne zahlt, steigen
müssen. Es gibt somit viel zu tun, nicht nur für Gesundheitsminister
Philipp Rösler.
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