(ots) - Bei Gewalt zwischen den Eltern sind immer auch
die Kinder betroffen. Nicht selten fühlen sie sich verantwortlich für
die elterlichen Konflikte. Körperliche Auseinandersetzungen zwischen
den Eltern beeinträchtigen nicht nur die kindliche Entwicklung,
sondern beeinflussen auch nachhaltig das Leben als Erwachsene.
Der Fachkongress der Kinderschutz-Zentren am 25.-26. November 2010
in den media docks in Lübeck beschäftigt sich mit den Auswirkungen
der häuslichen Gewalt auf die Kinder und stellt Praxismodelle vor,
die Kinder bei der Verarbeitung und Bewältigung der erlebten
Erfahrungen unterstützen sollen.
Wirkungsvolle Hilfen bei Partnerschaftsgewalt bedürfen einer guten
Kooperation zwischen Jugendhilfe, Frauenhilfe, Polizei und Justiz.
Auch wenn es seit der Einführung des Gewaltschutzgesetzes (2001) in
vielen Städten und Regionen gelungene Netzwerkarbeit gibt, kommt es
in Einzelfällen immer wieder zur Kollision zwischen verschiedenen
Rechtsansprüchen und Interessen. Und immer wieder gerät aus dem
Blick, dass Kinder betroffen sind, wenn sie Gewalt zwischen den
Eltern miterleben müssen.
Die Kinderschutz-Zentren sehen folgenden Handlungsbedarf zum
Schutz des Kindeswohls:
- Es muss eine flächendeckende Vernetzung der beteiligten
Institutionen geben, die alle Betroffenen in den Blick nimmt und
Hilfen aufeinander abstimmt.
- Eine gelingende Kooperation setzt voraus, die Arbeitsfelder und
Arbeitsweisen der anderen Institutionen zu kennen und zu
respektieren.
- Interdisziplinäre Fortbildungen schaffen ein "Verständnis" für
die Problematik betroffener Familien. Es geht nicht darum zu
verurteilen, sondern allen Betroffenen Hilfen anzubieten.
- Es bedarf individuell abgestimmter Unterstützungsangebote. Dies
erfordert ein genaues Hinsehen in jeder einzelnen Familie.
Die aktuell vom Land Schleswig-Holstein beabsichtigten Kürzungen
an Frauenunterstützungseinrichtungen, die im Volumen fast ausnahmslos
Lübeck treffen, sind allerdings auf diesem Hintergrund scharf zu
kritisieren. Treffen sie doch nicht nur Frauen in Notlagen, sondern
auch Kinder, die als Opfer häuslicher Gewalt ganz besonders auf
Unterstützung angewiesen sind.
Der Fachkongress ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem
Kinderschutz-Zentrum Lübeck und wird im Rahmen des Projekts
"Qualifizierung von Kooperations- und Netzwerkstrukturen im
Kinderschutz" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend gefördert. Weitere Informationen finden Sie im
Internet unter www.kinderschutz-zentren.org/luebeck2010 .
Zum Pressegespräch laden wir herzlich ein.
am: 25. November 2010
um: 12: 30 Uhr
in: Raum MF 100.1, media docks, Willy-Brandt-Allee 31a, Lübeck
Pressekontakt:
Arthur Kröhnert
Die Kinderschutz-Zentren
Bonner Str. 145, 50968 Köln
Tel.: 0221-56975-3
E-Mail: die(at)kinderschutz-zentren.org
Teresa Siefer
Kinderschutz-Zentrum Lübeck
An der Untertrave 77, 23552 Lübeck
Tel.: 0451/7 88 81
E-Mail: kinderschutz-zentrum-luebeck(at)awo-sh.de