PresseKat - Greenpeace deckt Skandal bei Dosenthunfisch auf / Industrie verkauft bedrohte Arten und unter falsch

Greenpeace deckt Skandal bei Dosenthunfisch auf / Industrie verkauft bedrohte Arten und unter falschem Label

ID: 301417

(ots) - 23. 11. 2010 - Thunfisch in Dosen ist häufig
widerrechtlich aus verschiedenen Arten zusammengesetzt und falsch
gekennzeichnet. Dies ist das Ergebnis einer Greenpeace-Untersuchung
von Stichproben in zwölf Ländern. In der EU ist es verboten mehrere
Fischarten in einer Dose oder einer Charge zu mischen und falsch zu
kennzeichnen. Auch der deutsche Marktführer "Saupiquet", der in fast
jedem Supermarkt erhältlich ist, hält sich nicht daran.

"Die Thunfischindustrie ist außer Kontrolle", sagt Meeresbiologin
Iris Menn von Greenpeace. "Es wird mit zerstörerischen Methoden im
großen Stil gefischt und skrupellos vermarktet. Die Hersteller wollen
das Massenprodukt Thunfisch in Dosen möglichst billig anbieten.
Greenpeace fordert von der Industrie einen nachhaltigen Fischfang.
Der Lebensmittelhandel kann durch Auslistung der betroffenen Produkte
ein klares Signal senden. Diese Branche wird sich nur unter Druck
ändern."

Die riesigen Netze der Ringwaden ziehen mithilfe von sogenannten
Fischsammlern nicht nicht nur den Echten Bonito aus dem Wasser, auf
den es die Industrie abgesehen hat. Auch Großaugen- und
Gelbflossen-Thunfische werden gefangen, deren Bestände überfischt
sind. Da deren Jungtiere dem Echten Bonito ähneln, werden sie
ebenfalls an Bord eingefroren. Auch Haie und Schildkröten landen in
den Netzen. Der Grund für den hohen Anteil anderer und bedrohter
Arten an dem Fang sind schwimmende Plattformen, die Fischsammler
(Fish Aggregation Devices, FADs). Sie täuschen den Meerestieren
Schutz vor und locken sie an, bevor sich die Netze zuziehen.

Industrie muss ihre Fangmethoden ändern

In deutschen Supermärkten fand Greenpeace in Dosen der Marken
"Saupiquet" und "La Miranda" zwei Arten (Echter Bonito/Katsewonus
pelamis und Kleiner Thun/ Euthynnus spp.). In der Edeka-Eigenmarke




"Schlemmerküche" wiesen die DNA-Analysen Nördlichen Blauflossenthun
nach. Diese Art ist kaum erforscht, daher ist nichts über die Größe
der Bestände bekannt. Dennoch ist die Befischung nicht geregelt.
Großaugenthun fand sich in der Marke "Nixe" von Lidl in den
Niederlanden, obwohl die Verpackung Echten Bonito versprach. In
Großbritannien enthielt die Dose dieser Marke neben Echtem Bonito
auch Kleinen Thun. Die Proben aus Spanien und Griechenland enthielten
sogar Gelbflossen- und Großaugenthunfisch.

"Der Lebensmittelhandel und die Verbraucher dürfen nicht länger zu
unfreiwilligen Komplizen der zerstörerischen Thunfischindustrie
gemacht werden. Ihre Fangflotten müssen vor allem den Einsatz der
Fischsammler sofort stoppen. Langfristig muss sie den Fang von
Thunfisch auf Angel und Leine umstellen", sagt Menn.

Greenpeace untersuchte Ware in zwölf Ländern (Australien,
Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada,
Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien, USA). Je Land
wurden mindestens fünf Marken untersucht.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn, Tel.
040-30618-332 oder 0171-888 0023, und Pressesprecher Michael Hopf,
Tel. 0171-8780 835. Fotos: Tel. 040-30618-377, TV-Material: Tel.
0175-589 1718. Die Testergebnisse finden Sie hier:
http://www.greenpeace.de


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Datum: 23.11.2010 - 09:00 Uhr
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