PresseKat - Bundesrat kritisiert De-Mail-Gesetz

Bundesrat kritisiert De-Mail-Gesetz

ID: 302154

Experten sehen Nachbesserungsbedarf in vielen Punkten

(firmenpresse) - Hüfingen, 23. November 2010 – Der Gesetzesentwurf für De-Mail wird von Experten aus den Fachausschüssen des Bundesrats in zahlreichen Punkten kritisiert. In einem 20-seitigen Empfehlungspapier werfen sie eine Vielzahl ungelöster Fragen auf, über die die Länderchefs bei ihrer Plenarsitzung am kommenden Freitag beraten werden.

Die regify AG, die spezialisiert ist auf vertrauliche und verbindliche E-Mail Kommunikation, nimmt zu den aufgeworfenen Fragen Stellung:

1. Ende-zu-Ende Verschlüsselung:
Zitat in den Empfehlungen der Ausschüsse: „…Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung findet nicht statt, die Nachrichten werden zur Überprüfung von Viren und zur Prüfung, ob es sich um eine SMTP-Mail handelt, kurzfristig entschlüsselt. Während dieses Vorgangs sind die Nachrichten einem erhöhten Risiko des Angriffes durch unbefugte Dritte ausgesetzt. Der Bundesrat hat daher datenschutzrechtliche Bedenken gegen die vorgesehene Verschlüsselung und fordert die Bundesregierung auf, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vorzusehen."

Ohne Ende-zu-Ende Verschlüsselung ist das Briefgeheimnis nicht gewahrt, denn De-Mail-Provider öffnen mit dem vorgesehenen De-Mail-Verfahren jede einzelne vertrauliche Nachricht. Viele Nutzer könnten alleine aus Gründen des Datenschutzes De-Mail nicht verwenden.

2. Fehlende Ãœbertragbarkeit des De-Mail-Kontos
Zitat in den Empfehlungen der Ausschüsse: „…Der Entwurf erhält keine Regelungen etwa zur Möglichkeit der Übertragung eines De-Mail-Kontos und deren Adressierung von einem Dienstanbieter auf den anderen oder zu Kündigungsmöglichkeiten.“

Gemäß aktueller Konzeption soll der Name des jeweiligen Providers (z.B. GMX, T-Online) in der De-Mail-Adresse enthalten sein. Beim Wechsel eines Providers sind E-Mail-Accounts nicht übertragbar. Der Nutzer steht damit im Fall eines gewünschten Wechsels vor einem ungelösten Problem. Er ist ungewollt an den De-Mail-Provider gebunden. Zitat der Experten: „Die Festlegung auf nur eine ‚Kennzeichnung’ erlaubt providerabhängige Domänenteile. Das erschwert den ‚Umzug’ eines Nutzers zu einem anderen Provider und behindert den Wettbewerb.“





3. Wettbewerbsbeschränkung durch De-Mail-Gesetz
Zitat in den Empfehlungen der Ausschüsse: „Sofern die Möglichkeit der elektronischen Zustellung gegen Zugangsbestätigung für sinnvoll und erforderlich gehalten wird, sollte sie demgegenüber nicht nur den Nutzern von De-Mail-Diensten ermöglicht werden, sondern allen Nutzern sicherer Kommunikationssysteme, bei denen die Authentizität der Nutzer sichergestellt ist."

Es ist aus Wettbewerbsgründen nicht einzusehen und wäre nachteilig für den Nutzer, wenn andere Verfahren mit vergleichbaren Leistungsmerkmalen qua Gesetz gegenüber De-Mail benachteiligt würden.

4. De-Mail engt technisch zu sehr ein
Zitat in den Empfehlungen der Ausschüsse: „Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, im weiteren Gesetzgebungsverfahren zu prüfen, wie gewährleistet werden kann, dass Regelungen über die Möglichkeit von elektronischen Zustellungen durch Behörden gegen Zugangsbestätigung technikneutral ausgestaltet werden können."

Der Bundesrat macht mit seiner Kritik transparent, dass De-Mail heute nicht technikneutral ist, sondern dass durch das De-Mail-Gesetz ein eng spezifiziertes Produkt qua Gesetz eine Alleinstellung hätte. Alternative Produkte würden benachteiligt, und dies selbst dann, wenn sie in zentralen Leistungen wie der lückenlosen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung überlegen wären.

De-Mail inkompatibel mit DIN-Normen für postalische Dienste
Weiterhin ist De-Mail nicht konform mit DIN- und EU-Normen. Die vorige Woche finalisierten europäischen postalischen Standards CEN 15121/1+2 wurden vom DIN-Gremium für postalische Dienste für Deutschland unverändert übernommen. De-Mail ist nicht kompatibel mit diesen gültigen postalischen Standards und erfüllt somit nicht einmal Minimalforderungen hinsichtlich Kompatibilität.

Fehlende Trennung von Dienst und Netz
Ein grundsätzliches Wettbewerbsproblem schafft die fehlende Trennung von Dienst und Netz. De-Mail bedingt eine neue E-Mail-Infrastruktur, die untrennbar mit dem eigentlichen Dienst verwoben ist. Wettbewerb würde so behindert, und das Geschäft wäre zum Nachteil der Nutzer auf wenige große E-Mail-Anbieter konzentriert. Es ist ein Anachronismus, dass ausgerechnet in einem neuen Markt das bewährte Muster zur Öffnung von Märkten, nämlich die Trennung von Dienst und Netz, keine Anwendung finden soll.





Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die regify AG (www.regify.com) mit Sitz im süddeutschen Hüfingen ist ein inter­nationa­ler Dienstleister für vertrauliche, sichere und verbindliche E-Mail-Kommu­nika­tion. Das Unternehmen, das 2006 von den Experten für elekt­ronische Kommuni­ka­tion und Da­tensicherheit, Kurt Kammerer (CEO) und Volker Schmid (CTO), gegrün­det wurde, ver­folgt das Ziel, den si­cherheits- und zeitkritischen Aus­tausch von Do­kumenten und Nachrichten anwendergerecht zu gestalten. Interessant ist regify® für alle, die vertrauli­che Nachrichten verbindlich versenden und empfangen wollen. Insbe­sondere sind dies Unternehmens­kun­den, vom Kleinunternehmen bis zum Großkon­zern, sowie die öffent­liche Hand, aber auch Privatpersonen. regify®-Nutzer melden sich bei ei­nem regify®-Provider ihres Vertrauens an und können regify® dann unmit­telbar nutzen. Der E-Mail-Service wurde für den weltweiten Einsatz entwickelt.



Leseranfragen:

regify AG
Kurt Kammerer, CEO
Römerstraße 39
D-78183 Hüfingen
Tel.: +49 (0)771 - 89784-236
pr(at)regify.com
www.regify.com



PresseKontakt / Agentur:

VOCATO public relations
Birgit Brabeck / Jessica Auweiler
Bahnstraße 19
D-50858 Köln
Tel.: +49 (0)2234 - 60 198-18 / -17
bbrabeck(at)vocato.com / jauweiler(at)vocato.com
www.vocato.com



drucken  als PDF  an Freund senden  Mobile Reiselust: Apps machen das Smartphone zum idealen Urlaubsbegleiter vzaar.com hostet Business-Videos im Web: Oliver Stone investiert in schnell wachsende Plattform!
Bereitgestellt von Benutzer: VOCATO
Datum: 23.11.2010 - 19:53 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 302154
Anzahl Zeichen: 4740

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Jessica Auweiler
Stadt:

Hüfingen


Telefon: 02234-6019817

Kategorie:

New Media & Software


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 23.11.2010

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Bundesrat kritisiert De-Mail-Gesetz"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

regify AG (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Cloud4you startet mit Regify ...

Luxemburg/Ellwangen, 27. November 2012 – Die Cloud4you GmbH, Ellwangen, ist neuer Provider für die Dienste der Regify-Unternehmensgruppe rund um die vertrauliche und verbindliche E-Mail und digitale Post. Das auf Cloud- und Hostinglösungen für k ...

MasterEpay erster regipay®-Provider in UK ...

Luxemburg/Oxfordshire, 29. Mai 2012 – Mit MasterEpay Ltd., Teil der Mastermailer-Gruppe, hat die regify-Gruppe den ersten Provider in UK für ihre weltweit patentierten sicheren E-Mail-Kommunikationslösungen gewonnen. MasterEpay und Mastermailer m ...

Fiducia IT AG ist regify-Provider ...

Hüfingen, 25. November 2010 – Die regify AG hat mit der Fiducia IT AG, Karlsruhe, einen bedeutenden Provider aus dem Bankenbe­reich gewonnen. Fiducia bietet als IT-Dienstleister ihren Partnerbanken den vertraulichen und verbindlichen E-Mail-Servi ...

Alle Meldungen von regify AG