(ots) - Nordkorea will gefüttert werden
Auch wenn das Verhalten Nordkoreas an einen pubertierenden
Jugendlichen erinnert, der um Aufmerksamkeit buhlt: Die Lage zwischen
den beiden Staaten ist ernst wie lange nicht mehr. Südkorea und seine
Verbündeten stehen vor einer schweren Entscheidung. Die Menschen in
Nordkorea werden in diesem Winter erneut Hunger leiden. Nichts
brauchen sie dringender als Nahrung. Das weiß auch die Regierung von
Kim Jong Il. Aber ihre Mittel sind begrenzt. Die Hilfen aus Südkorea
und dem Rest der Welt wurden stark zurückgefahren. Internationale
Sanktionen verschlimmern die wirtschaftliche Situation noch.
Nordkorea ist verzweifelt, also eröffnet es das Feuer und sagt damit:
"Hört mir zu, sonst mache ich Ärger! Ich habe Hunger!"
Die Vergangenheit zeigt, dass Kim Jong Il davon überzeugt ist, die
Welt immer wieder erpressen zu können. Friedensgespräche und
Abrüstung kommen für die Führung des kommunistischen Landes nicht
infrage: aus Stolz und aus Angst, das letzte Pfund zu verlieren, mit
dem sie international noch wuchern kann. Wenn die Machthaber es
allerdings erneut auf diese Weise schaffen, Hilfen zu erzwingen, Zeit
für ihr Atomprogramm zu gewinnen und von Problemen im Inneren
abzulenken, nutzt dies auf Dauer nur ihnen. Es wäre an der Zeit,
Nordkorea die Grenzen aufzuzeigen. Nicht mithilfe von Gewalt, sondern
durch eine kalte Schulter, bis es zu Zugeständnissen bereit ist.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207