(ots) - Um die Cholera in Haiti langfristig einzudämmen und
zukünftige Ausbrüche zu vermeiden, fordern CARE Deutschland-Luxemburg
und action medeor eine langfristige Strategie der haitianischen
Regierung und ihrer internationalen Partnern zur Verbesserung der
Wasserversorgung sowie der Hygienestandards im Land. Nach Angaben der
Vereinten Nationen haben nur 58 Prozent der haitianischen Bevölkerung
Zugang zu sauberem Trinkwasser, nur 19 Prozent können sanitäre
Anlagen nutzen. Die beiden deutschen Hilfsorganisationen verschicken
heute gemeinsam zwei "CARE-Pakete gegen Cholera" nach Haiti. In den
Paketen im Umfang von je 2,5 Tonnen und in der Abmessung von je
sieben Kubikmetern sind Cholera-Medikamente sowie medizinisches
Material enthalten. Der Wert eines Paketes liegt bei rund 22.000
Euro. Damit können weitere zahlreiche Cholera-Infizierte behandelt
werden. "Diese Pakete sind speziell für die Situation jetzt
zusammengestellt: sie enthalten vor allem Arzneien, die der
Dehydrierung entgegenwirken, Tabletten zur Wasserreinigung,
Kochsalzlösungen und Antibiotika", sagt Bernd Pastors, Vorstand von
action medeor. CARE und medeor konzentrieren sich darauf, den
Menschen schnell zu helfen. "Aber um auch in der Zukunft Epidemien
solchen Ausmaßes zu verhindern, müssen wir die sanitäre
Infrastruktur, den Zugang zu Wasser und Gesundheitsversorgung
langfristig verbessern", sagt Dr. Anton Markmiller,
Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg. "Diese
Bemühungen können nur von der haitianischen Regierung ergriffen und
koordiniert werden." In diesem Zusammenhang hoffen CARE und medeor
auf faire und friedliche Präsidentschaftswahlen am 28. November, um
die Sicherheit der Entwicklungshelfer, die auch während der Wahl
unter Hochdruck arbeiten werden, nicht zu gefährden. "Wir sorgen uns
um eventuell beschränkten Zugang zu den betroffenen Regionen während
der Wahl-Woche", sagt Markmiller. "Die Sicherheit unserer Teams und
der Hilfsempfänger ist natürlich vorrangig, trotzdem können wir
unsere Arbeit nicht vollkommen aussetzen. Es stehen zu viele
Menschenleben auf dem Spiel." In den vergangenen Tagen hat CARE seine
Hilfe in den vom Ausbruch der Cholera am meisten betroffenen
Gebieten, in Artibonite und im Nord-Westen des Landes, aufgestockt.
Außerdem werden die vom Erdbeben betroffenen Städte Léogâne und
Carrefour weiterhin mit sauberem Trinkwasser versorgt. Bisher konnte
CARE 85.000 Menschen mit Aufklärungskampagnen durch lokale
Radiostationen und Freiwillige vor Ort, Lieferung von sauberem
Wasser, sanitären Maßnahmen, der Verteilung von Hygienesets und
Wasseraufbereitungsmitteln wie Reinigungstabletten und Wasserfiltern,
erreichen. medeor hat bereits sieben Tonnen lebensrettende
Cholera-Module versendet, Medikamente und Infusions- und
Desinfektionsmitteln, die in Port-au-Prince von seinen Partnern zur
Behandlung aber auch Prävention eingesetzt werden wie zum Beispiel
Wasserentkeimungstabletten für die Aufbereitung von 8,4 Millionen
Liter Wasser. Weitere Hilfspakete werden zurzeit im Tönisvorster
Medikamentenlager gepackt.
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