(ots) - Chinas Eiterbeule
Nordkoreas kommunistisches Terror-Regime sitzt Chinas
kommunistischer Führung wie eine Eiterbeule auf der Pelle.
Körpereigenes Gewebe sozusagen, aber hässlich, lästig, ärgerlich.
Genauso gehen die Chinesen in Koreas aktueller Krise damit um:
verärgert und doch sanft. Und immer darauf bedacht, dass niemand von
außen an der Stelle rührt, die heftige Pein bereiten könnte.
Dahinter scheint das Grundmotiv chinesischer Außenpolitik auf: Sie
ist auf Stabilität fast um jeden Preis gerichtet, auf dass nichts
Chinas Wachstum an Macht und Wohlstand hemme. So erklärt sich die -
angesichts der Machtverhältnisse irritierende - Duldsamkeit mit den
nordkoreanischen Brandstiftern. So erklärt sich auch Chinas
Wertschätzung für die USA als globale Ordnungsmacht. Die allerdings
immer dort aufhört, wo die Amerikaner in Chinas Nähe auftauchen. Wie
soeben mit der Flugzeugträgergruppe "George Washington" im Gelben
Meer.
Das Gefährliche an dieser Konstellation ist: Gerade sie verleitet
die Nordkoreaner dazu, so hoch zu pokern. Die wissen
selbstverständlich, wie sehr ihre Politik den Paten in Peking stinkt.
Aber sie wissen auch, dass diese die USA auf Distanz halten wollen.
Und erst recht nicht erpicht sind auf einen Regimewechsel, der
womöglich Chaos und Flüchtlingsströme über die Grenze schwappen
lässt.
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