(ots) - "Das Verfahren zur Förderung von Schiefergas lässt
noch eine Menge Fragen, die die Sicherheit der Trinkwasserversorgung
berühren, offen. Die kommunale Wasserwirtschaft zeigt sich deshalb
besorgt über die fehlende Beteiligung betroffener Wasserwerke und
Wasserbehörden bei der Erteilung von Genehmigungen", kommentierte Dr.
Michael Beckereit, Vizepräsident des VKU und Geschäftsführer von
Hamburg Wasser, die jüngsten Berichte zur Erkundung und Förderung von
unkonventionellen Gasvorkommen in Deutschland. "Es kann nicht sein,
dass die Erteilung von Genehmigungen an den für die Sicherstellung
der Trinkwasserversorgung Verantwortlichen vorbeiläuft."
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert deshalb, dass die
Genehmigungsverfahren transparenter gestaltet werden. Wasserbehörden
sowie betroffene Wasserversorger müssen von Anfang an einbezogen
werden. Eine Genehmigung darf erst erteilt werden, wenn die
zuständige Wasserbehörde die Unbedenklichkeit bestätigt hat. Sollte
es aufgrund der Nutzung unkonventioneller Gasvorkommen Gefährdungen
für das Grundwasser geben, muss die Sicherheit der
Trinkwasserversorgung in jedem Fall Vorrang haben. "Wir wollen keine
Verhältnisse wie in den USA, wo durch unsachgemäße Bohrungen
Trinkwasser kontaminiert wurde. Soll das Verfahren in Deutschland
erfolgreich angewandt werden, müssen sämtliche Risiken für die
Trinkwasserversorgung gänzlich ausgeschlossen werden", betonte
Beckereit.
Bei der Förderung von Schiefergas werden große Mengen Wasser, Sand
und Chemikalien in den Untergrund gepresst. Dieses so genannte
"Hydraulic Fracturing" bricht die Gesteinsschichten auf, in denen das
Gas in kleinen Kavernen vorkommt. Das Gas kann dann gesammelt
gefördert werden.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten
wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der
Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.
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