(ots) - Mangelnde Hygiene bei Transportunternehmen kann
zur Verunreinigung von Mehl durch Schimmelpilze führen. Selbst hohe
Temperaturen beim Backen oder Kochen töten die darin möglicherweise
enthaltenen Giftstoffe nicht vollständig ab. Das ergaben Recherchen
des WDR-Magazins Westpol.
Wie häufig und wie gründlich Unternehmen ihre Silowagen nach dem
Transport von Mehl reinigen lassen müssen, ist demnach nicht
gesetzlich geregelt. An den Innenwänden und der Decke der Fahrzeuge
setzen sich deshalb Schimmelpilze fest, die die Gesundheit von
Verbrauchern belasten können.
"Patienten, die eine Allergie haben, werden besonders durch die
zusätzlichen Schimmelpilzsporen belastet, die dann in das Produkt
gelangen, und die Mykotoxine, von denen man nicht ganz genau weiß, in
welchem Ausmaß sie gebildet werden, die stellen für alle
Personengruppen, auch für den Endverbraucher eine große Belastung
dar," erläutert Dr. med. Evelyn Heintschel von Heinegg vom Institut
für medizinische Mikrobiologie am Uniklinikum Essen.
Kontrollen haben die Transportunternehmen dabei bisher kaum zu
befürchten, kritisiert Hans Dieter Philipowski, Präsident von ENFIT,
dem Europäischen Verband zur Förderung innovativer Technologien für
Reinigung, Logistikmanagement und Service für Transport- und
Lagerbehälter: "Die Veterinäre kennen noch nicht mal Betriebe, in
denen solche Behältnisse gereinigt werden. Die laufen lieber zu
irgendwelchen Pommesbuden, Dönerbuden, die kennt man, da gehen die
Leute hin. Diese Spezialbranche, der Tankwagen- oder der
Tankbehälterreinigung ist denen meist völlig unbekannt."
NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel räumt gegenüber
Westpol Lücken im Überwachungssystem ein: "Es ist unhygienisch und
deshalb werden wir Initiative ergreifen und diese Kontrollen
verstärken müssen. Das kann nicht sein, dass es solche Zustände
gibt."
Mit Quellenangabe Westpol (Sonntag, 28.11.2010, 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.
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