(ots) - "Wir sind Motor der kirchlichen Basisarbeit." Das
hat der Honduraner und engagierte Laie, Rufino Rodriguez, am 26.
November bei einer Pressekonferenz in Speyer im Vorfeld der
Adveniat-Aktionseröffnung betont. "Neben religiösen und ethischen
Aspekten machen sich die Laien in Lateinamerika für Einhaltung der
Menschenrechte, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit stark", sagte
der 52-Jährige. Dort, wo es an Priestern mangele, übernehmen sie die
Verantwortung für die Gemeinde.
Rodriguez ist auf Einladung des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat
zu Gast in Deutschland, um über die Arbeit der "Delegados de la
Palabra", der Leiter von Wort-Gottes-Feiern, zu berichten. Allein in
Honduras, dem kleinen Land mit sieben Millionen Einwohnern, gibt es
heute etwa 440 Priester - und rund 17.000 "Delegados de la Palabra".
"Ohne die Delegados wäre die Kirche in Honduras nicht denkbar", sagte
Guido Plante, Bischof von Choluteca. Sie leisteten einen
unverzichtbaren pastoralen Dienst. Plante erinnerte auch an die
zahlreichen Delegados, die aufgrund ihres Einsatzes verfolgt, bedroht
oder sogar ermordet wurden.
"70 Prozent der katholischen Gemeinden in der Karibik und in
Lateinamerika bleiben sonntags ohne Eucharistiefeier, da kein
Priester zu ihnen kommen kann. Die Laien sind deshalb mehr als eine
wertvolle Unterstützung", betonte Adveniat-Geschäftsführer Prälat
Bernd Klaschka. Überall in Lateinamerika übernähmen Frauen und Männer
ehrenamtlich pastorale und soziale Aufgaben in der Gemeinde. Unter
dem Motto "Ihr werdet meine Zeugen sein" richte Adveniat in der
Adventszeit den Blick auf das großartige Laienengagement in Honduras,
El Salvador und Brasilien, sagte Klaschka. Darüber hinaus wolle
Adveniat zum Austausch mit Gemeinden in Deutschland einladen: Wie
können Laien in Deutschland und Lateinamerika voneinander lernen? Wo
gibt es Gemeinsamkeiten? Welchen Schwierigkeiten und Ermutigungen
begegnen sie bei ihrer Arbeit?
Dass Adveniat seine Aktion erstmals in Speyer eröffnet, "darauf
freuen wir uns sehr", sagte Ortsbischof Karl-Heinz Wiesemann im
Rahmen der Pressekonferenz. Adveniat unterstützt die Menschen und die
Kirche in Lateinamerika seit nunmehr 50 Jahren, was nicht ohne
Rückwirkung auf die Kirche in Deutschland bleibe, betonte Wiesemann.
"Von ihrer Glaubensfreude und Einsatzbereitschaft, auch in
schwierigen Situationen und bei weiten Wegen, können wir viel lernen
und uns neu begeistern lassen." Denn trotz niedriger Priesterzahlen,
großer Territorialgemeinden und beschränkter finanzieller Mittel sei
die Kirche in Lateinamerika laut Wiesemann "sehr lebendig".
Eröffnet wird die Adveniat-Aktion am 28. November 2010 im Dom zu
Speyer. Sie umfasst eine Reihe von Veranstaltungen, die das
Lateinamerika-Hilfswerk in der Adventszeit zusammen mit zahlreichen
Bistümern Deutschlands organisiert, um auf die Nöte in Lateinamerika
und die Arbeit von Adveniat hinzuweisen und für Spenden zu werben. Zu
den bundesweit rund 200 Veranstaltungen - Benefizkonzerten,
Gottesdiensten, Ausstellungen, Diskussionsforen und Vorträgen -
erwartet Adveniat namhafte Gäste aus dem In- und Ausland.
Schlusspunkt der Aktion ist die traditionelle Weihnachtskollekte für
ganz Lateinamerika und die Karibik, die am 24. und 25. Dezember in
allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands stattfindet.
Jährlich fördert das Hilfswerk mehr als 3.000 Projekte mit einem
Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro.
Pressekontakt:
Carolin Kronenburg (geb. Meyer)
Pressesprecherin
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