(ots) - Unangebrachte Panikmache mit Restrisiko
Ausgerechnet am Tag vor der Abstimmung im Bundesrat über längere
AKW-Laufzeiten wird bekannt, dass sich im Gebiet um das Atommülllager
Asse Krebsfälle häufen. Ein Skandal? Nein, denn die spärlichen
Krebsregister-Daten geben keine Hinweise darauf, dass die
Erkrankungen im direkten Zusammenhang mit den radioaktiven Abfällen
im Salzbergwerk stehen. Eine Panikmache ist unangebracht.
Die unerwartet hohen Zahlen an Leukämie- und
Schilddrüsenkrebsfällen in der Samtgemeinde Asse können auch andere
plausible Gründe haben. Allein schon mit ein wenig Mathematik lassen
sich Zufallsschwankungen erklären. Gerade bei einer derart geringen
Stichprobe wie in diesem Fall sind statistische Ausreißer nicht
außergewöhnlich. Zudem haben Experten registriert, dass in Gebieten
mit Atommülllagern Krebsfälle viel gewissenhafter dokumentiert werden
als andernorts. Und auch regelmäßige Messungen des Bundesamtes für
Strahlenschutz waren bislang stets unauffällig.
Ist damit alles gut? Nein. Denn der Verdacht, dass die Asse
gefährliche Strahlung aussendet, bleibt und wird auch nie wieder aus
den Köpfen der Menschen verschwinden. Im Gegenteil: Da eine
lückenlose Aufklärung wegen anonymisierter Daten unwahrscheinlich
erscheint, werden die Spekulationen die Anti-Atomkraft-Bewegung
weiter anfeuern. Die Nutzung von Kernkraft ist eben immer mit einem
Restrisiko verbunden - für alle.
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