(ots) - Mit einem feierlichen Gottesdienst im Dom zu Speyer
hat die katholische Kirche am Sonntag, 28.11., ihre traditionelle
Weihnachtsaktion eröffnet. "Ihr werdet meine Zeugen sein", lautet das
Thema der "Aktion Adveniat 2010". Im Mittelpunkt steht das Engagement
der Laien in Kirche und Gesellschaft Lateinamerikas. Ãœberall in
Lateinamerika übernehmen Frauen und Männer ehrenamtlich pastorale und
soziale Aufgaben in der Gemeinde. Adveniat wird in der Adventszeit
insbesondere den Blick auf das Laienengagement in Honduras, El
Salvador und Brasilien richten. Darüber hinaus möchte Adveniat zum
Austausch mit Gemeinden in Deutschland einladen: Wie können Laien in
Deutschland und Lateinamerika voneinander lernen? Wo gibt es
Gemeinsamkeiten? Welchen Schwierigkeiten und Ermutigungen begegnen
sie bei ihrer Arbeit?
Allein in Honduras, einem kleinen Land mit sieben Millionen
Einwohnern, gibt es heute etwa 440 Priester - und rund 17.000
"Delegados de la Palabra", Leiter von Wort-Gottes-Feiern. Die
Delegados sind keine Priester, sondern Laien. "Ohne ihren
ehrenamtlichen Einsatz wäre die Kirche in Honduras längst nicht so
präsent, wie sie es heute ist", sagte der honduranische Bischof Guido
Plante zu Beginn des Gottesdienstes. Viele der Delegados hätten
schwere Schicksalsschläge hinter sich, so Plante, "und können deshalb
ein sehr eindrückliches Glaubenszeugnis ablegen". Das Engagement der
Delegados habe auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Der Dienst der
Laien vollzieht sich dabei im Team mit Priestern und Ordensleuten,
und er nimmt die ganze Pastoral in den Blick: Liturgie, Verkündigung
und diakonischer Dienst sind gleichsam wichtig. In El Salvador werden
Laien daher in der "Pastoral de derechos humanos", der
Menschenrechtspastoral, geschult; in Honduras in der
Gesundheitspastoral und - natürlich - der Sozialpastoral.
Die Kirche in Deutschland könne von der Begeisterung der Delegados
viel lernen, betonte der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann in
seiner Predigt. Die Leiter der Wort-Gottes-Feiern seien bereit, "auch
unter Inkaufnahme von Risiken und Gefahren aus der Kraft des
Evangeliums aufzubrechen und selbst weite Wege nicht zu scheuen". An
diesen engagierten Männern und Frauen fasziniere "die gelebte Einheit
von Wort und Tat", betonte der Speyerer Oberhirte. Neben der Leitung
der Wort-Gottes-Feiern sorgten sie sich um die konkrete Verbesserung
der Lebensverhältnisse vor Ort. "Die Kirche in Lateinamerika kann
uns, gerade angesichts großer Herausforderungen, neu den Glaubensmut
zeigen", so Wiesemann.
"Ich danke der Kirche in Deutschland und ihrem segensreichen
Engagement für die Kirche in Lateinamerika", betonte Kardinal Oscar
Rodriguez Maradiaga aus Honduras. Die Adveniat-Kollekte für die
Menschen in Lateinamerika wird gehalten an Heiligabend und am ersten
Weihnachtsfeiertag in allen katholischen Kirchen Deutschlands. "Auch
dafür ein herzliches Vergelts Gott", schloss der Kardinal. Seit 50
Jahren unterstützt Adveniat kirchliche Initiativen zugunsten der
Armen und Benachteiligten in Lateinamerika und der Karibik. Mit mehr
als 3.000 Projekten im Jahr mit einem Gesamtvolumen von rund 40
Millionen Euro ist Adveniat die europaweit größte Hilfsaktion für
Lateinamerika. Wichtigstes Kriterium für eine Projektförderung ist
die Armutsorientierung. Die Hilfe von Adveniat kommt an: Gerade
einmal 7,12 Prozent der Einnahmen fließen in Werbung und Verwaltung.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) honoriert die
gewissenhafte und effektive Arbeit mit seinem Spenden-Siegel.
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