(ots) - Bizarrer Coup
Kein Zweifel: Die Sache trägt skurrile Züge. Dass eine
Gesellschaft, die Milliardenanteile des Landes an Großunternehmen wie
VW verwaltet, künftig statt in der Hauptstadt im
Dorfgemeinschaftshaus von Groß Berßen residiert, erscheint bizarr.
Selbst im Emsland schüttelt man noch ungläubig den Kopf über diesen
Coup.
Aber so ist Finanzminister Möllring: Wo er die Chance sieht, Gutes
zu tun für die Landesfinanzen, kann er auch schon mal zur Verblüffung
von Freund und Feind äußerst kreativ zuschlagen. Im Fall HanBG geht
es immerhin um einen Betrag von einer Million Euro pro Jahr, der sich
einsparen lässt durch den Umzug einer Firma, die eigentlich nur eine
finanztechnische Hülle darstellt und überall ihren Sitz haben könnte
- selbst auf einer Hallig.
Natürlich schmerzt es Hannover, auf Einnahmen von 3,5 Millionen
Euro verzichten zu müssen. Und man darf Möllring auch getrost
unterstellen, dass er über einen kleinen Nebeneffekt seines
Vorpreschens Genugtuung empfindet: die plakative Darstellung, dass
die Stadt des potenziellen SPD-Ministerpräsidentenkandidaten Weil die
landesweit höchsten Steuern zu verantworten hat.
Aber wenn eben dieser Stephan Weil Regierungschef werden sollte
und die HanBG zurückholen wollte, hätte er ein Problem: Wie könnte er
es rechtfertigen, zur Beglückung seiner Heimatstadt dem Land einen
jährlichen Schaden von einer Million Euro zuzufügen?
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