(ots) - Obwohl die Zahl der mit HIV geborenen Kinder in
den vergangenen fünf Jahren um 24% reduziert werden konnte,
infizierten sich immer noch 370.000 Kinder allein im Jahr 2009 neu
mit HIV. Zu diesem Ergebnis kommt der neue UNAIDS Bericht, der am 23.
November 2010 veröffentlicht wurde.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS setzt sich mit seiner neuen Kampagne
in9monaten.de dafür ein, dass möglichst kein Baby mehr mit HIV
geboren werden muss. Die Kampagne wendet sich mit der Forderung
"Babys ohne HIV - Bis 2015 Mutter-zu-Kind-Ãœbertragung stoppen!" an
die Bundesregierung und fordert sie auf, die Entwicklungsländer bei
der Umsetzung der neuen WHO-Richtlinien zu unterstützen und sich an
der Finanzierung der weltweiten Antwort auf die HIV-Epidemie
angemessen zu beteiligen. "Dabei kommt der Förderung des Globalen
Fonds zur Bekämpfung von Tuberkulose, Aids und Malaria eine
entscheidende Bedeutung zu", so Joachim Rüppel, Sprecher des
Aktionsbündnis gegen AIDS. Und weiter: "Die vom Fonds finanzierten
Programme ermöglichten bislang fast einer Million werdender Mütter,
Medikamente zu erhalten, um die HIV-Ãœbertragung auf das Kind zu
vermeiden."
Mit der Kampagne in9monaten.de möchte das Aktionsbündnis gegen
AIDS darauf aufmerksam machen, dass der universelle Zugang zur
HIV-Prävention und Behandlung erreicht werden kann, wenn der
politische Wille der Regierungsverantwortlichen vorhanden ist. Um die
Kampagne zu unterstützen, ruft das Aktionsbündnis gegen AIDS zum
Welt-Aids-Tag 2010 die Aktionswoche "Ankreiden" aus: Deutschlandweit
greifen Jugendliche zu Straßenkreide und malen Slogans,
Aids-Schleifen und Forderungen auf Schul- und Kirchhöfe, in
Fußgängerzonen und Straßenzüge.
Zum Hintergrund: Ohne Präventionsmaßnahmen wird das HI-Virus in
35% der Fälle während der Schwangerschaft, bei der Geburt und während
des Stillens von einer infizierten Mutter auf ihr Kind übertragen.
Durch die Behandlung mit wirksamen Medikamenten gegen HIV vor,
während und nach der Geburt des Kindes entsprechend den neuen
WHO-Richtlinien kann das Ansteckungsrisiko auch unter den Bedingungen
der Entwicklungsländer auf unter 5% gesenkt werden. Im Jahr 2009
erhielten jedoch nur 53% der HIV-positiven Schwangeren und lediglich
35% der Neugeborenen von infizierten Müttern solche Wirkstoffe. Das
liegt daran, dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung
zur Zurückdrängung der HIV-Epidemie nur teilweise nachgekommen ist.
Insbesondere wurde die Selbstverpflichtung nicht erfüllt, bis 2010
den allgemeinen Zugang zu umfassenden Präventionsprogrammen und
umfassender Behandlung, Betreuung und Unterstützung zu schaffen.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 280 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur
weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die
zentralen Anliegen des Bündnisses. Weitere Information finden Sie
unter www.aids-kampagne.de .
Pressekontakt:
Sarah May
Tel. 07071-206-540
may(at)aids-kampagne.de