(ots) - Die meisten Fischbestände sind weltweit bedroht
und sollten nachhaltig genutzt werden. Empfehlungen für einen
nachhaltigen Konsum gibt der Greenpeace-Ratgeber "Fisch - beliebt,
aber bedroht", der heute in der 5. Auflage erscheint. Karpfen und
Forelle können bedenkenlos verzehrt werden. Gar nicht auf den Teller
gehören Aal und Rotbarsch. Weitere beliebte Speisefische wie
Kabeljau, Hering und Lachs sind nur eingeschränkt empfehlenswert.
Hier sollten Verbraucher auf die Kennzeichnung der Produkte achten:
Fanggebiet und Fangmethode geben Auskunft, ob das Produkt aus einer
nachhaltigen Fischerei stammt.
"Die umweltbewusste Nachfrage der Verbraucher hat großen Einfluss
auf den Schutz der Fischbestände", sagt Meeresbiologin Iris Menn von
Greenpeace. "Verbraucher und Lebensmittelhandel haben es derzeit in
der Hand, ob die Meere leergefischt werden. Dies wird mit jeder
politischen Fehlentscheidung zu Fangquoten wichtiger." Jeder Deutsche
verzehrt aktuell durchschnittlich 15,7 Kilogramm Fisch im Jahr.
Alaska-Seelachs, Hering und Lachs zählen zu den Favoriten. Besonders
häufig gekauft wird Fisch aus der Tiefkühltheke (34 Prozent), gefolgt
von Dosen und Marinaden (26 Prozent). Frischfisch macht nur 9 Prozent
aus.
Die jüngsten politischen Entscheidungen zeigen, wie notwendig die
Unterstützung des Verbrauchers und Lebensmittelhandels für den Schutz
der Fischbestände ist. Obwohl der Blauflossen-Thunfisch stark
überfischt ist, wurden am vergangenen Wochenende erneut Fangquoten
vergeben. Gestern beschloss die EU zudem Fangquoten für Tiefseefische
wie Granatbarsch und Blauleng, obwohl auch diese Bestände überfischt
sind. Hier sind wenige große Trawler im Einsatz - dieser ist teuer
und hängt von Subventionen und Steuervergünstigungen ab. Greenpeace
fordert, die Überkapazitäten der EU-Fischereiflotte um 50 Prozent
abzubauen.
Fischbestände müssen jährlich neu bewertet werden
Auf Basis wissenschaftlicher Daten über Fischbestände aktualisiert
Greenpeace den Einkaufs-Ratgeber für Speisefische jedes Jahr. Im
Vergleich zum vergangenen Jahr änderte sich beispielsweise die
Bewertung für Pangasius und Sardine. Beide Fischarten stuft der
aktuelle Ratgeber als nur noch eingeschränkt empfehlenswert ein. Die
Greenpeace-Untersuchung umfasst mittlerweile rund 80 Arten,
aufgeteilt in 380 Wild-Fischereien und Aquakulturen. Nach Auffassung
der Umweltorganisation reicht es nicht aus, nur die Größe der
Fischbestände zu bewerten. Wesentlich ist es, auch die
Umweltauswirkungen der Fangmethoden und das jeweilige
Fischerei-Management in die Bewertung einzubeziehen. Ergänzt wurde in
diesem Jahr ein Ãœberblick zu den Fanggebieten und der genauen
Kennzeichnung von Fischprodukten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Iris Menn, Tel.
0171-888 0023, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-87 066
47. Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618-376, TV-Material unter
Tel. 040-30618-375. Den Fischratgeber (31 Seiten) erhalten Sie
kostenlos bei Greenpeace unter Tel. 040-30618-120, auch im
Taschenformat. Download unter:
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