(ots) -
* Nummer gegen Kummer e.V. und Deutsche Telekom stellen neue
Untersuchung zum Kinder- und Jugendtelefon in Deutschland vor
* Rund 3.900 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater führten allein
2009 mehr als 233.000 Beratungsgespräche - in 30 Jahren waren es
insgesamt über drei Millionen Beratungsgespräche
Männliche Kinder und Jugendliche geben offenbar die Abschirmung
intimer Probleme zunehmend auf - und stellen die einseitig auf Stärke
und Unnahbarkeit gepolte Männerrolle in Frage. Dies ist eines der
zentralen Ergebnisse der "Nummer gegen Kummer Studie 2010", die von
Nummer gegen Kummer e.V., der Dachorganisation des deutschen Kinder-
und Jugendtelefons und des Elterntelefons, in Kooperation mit der
Deutschen Telekom erarbeitet worden ist. Die Studie wurde heute im
Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs im
Bundesfamilienministerium, Dr. Hermann Kues, in der
Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom der Öffentlichkeit
vorgestellt.
"Wir sind sehr froh, damit nach 2005 und 2007 bereits die dritte
'Nummer gegen Kummer Studie' vorlegen zu können", so Klaus Hoppe,
Vorsitzender von Nummer gegen Kummer e.V. Sie beruht, wie bereits die
beiden Vorgängeruntersuchungen, auf der statistischen Auswertung
anonymer Hilferufe von Kindern, Jugendlichen und Eltern an die
"Nummer gegen Kummer".
Der aktuellen Analyse zufolge stehen männliche Kinder und
Jugendliche anonymem Rat von außen heute aufgeschlossener gegenüber.
Ihr Anteil unter den Anrufenden ist von 24,6 Prozent im Jahr 2000 auf
39,6 Prozent in 2009 gestiegen - bei insgesamt zunehmenden
Nutzungszahlen. Dies legt den Schluss nahe, dass nun auch Jungen sich
vorsichtig von tradierten Geschlechtermustern lösen. "Die vorliegende
Studie zeigt, dass immer mehr Jungen sich trauen, die Nummer des
Kinder- und Jugendtelefons zu wählen, ihre Sorgen und Nöte
mitzuteilen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist ein klarer
Hinweis darauf, dass auch Jungen angemessen gefördert und unterstützt
werden müssen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesfamilienministerium, Dr. Hermann Kues. "Es ist wichtig, Jungen
dabei zu helfen, sich neuen Wegen zu öffnen, ihre sozialen
Kompetenzen zu entwickeln und dem traditionellen Männerbild neue
Facetten abzugewinnen. Darin sehe ich eine wichtige
gesamtgesellschaftliche Aufgabe der kommenden Jahre. Das
Bundesfamilienministerium stellt sich dieser neuen Aufgabe, indem es
ein eigenes Referat zur Gleichstellungspolitik von Jungen und Männern
eingerichtet und einen Beirat für Jungenpolitik berufen hat."
Die "Nummer gegen Kummer" erkennt Trends frühzeitig
Das Beratungstelefon gilt als eine Art Seismograf für sich
ändernde Lebensauffassungen und Lebensstile junger Menschen. Denn der
Blick auf die Probleme junger Menschen ist besonders unverfälscht und
lebensnah. Im Gegensatz zu den durch Interviewer gesteuerten
Befragungen bei anderen Kinder- und Jugendstudien melden sich die
Ratsuchenden hier auf eigene Initiative. "So gelingt es, Fragen und
Probleme junger Menschen früher als in anderen Studien und damit
besonders lebensnah und authentisch zu erfassen", betont Prof. Dr.
Klaus Hurrelmann, wissenschaftlicher Leiter der Studie und Inhaber
des renommierten Lehrstuhls für Public Health and Education an der
Berliner Hertie School of Governance.
Telekom seit 20 Jahren Partner von "Nummer gegen Kummer"
Seit 1991 unterstützt die Telekom im Rahmen ihres
gesellschaftlichen Engagements die Arbeit der "Nummer gegen Kummer"
sowohl finanziell als auch mit technischem Know-how. Zahlreiche
Telekom-Beschäftigte tragen darüber hinaus mit ihrem ehrenamtlichen
Einsatz als Berater zum Erfolg des Beratungangebotes bei. "Wir wollen
tatkräftig mithelfen, dass Mädchen und Jungen mit Freude und
Vertrauen in sich und ihr Umfeld aufwachsen", sagt René Obermann,
Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Das setzt voraus, dass
sie bei ihren Problemen und Zukunftsängsten verlässlich Gehör finden.
Gerade wir wissen: Kommunikation heißt zuhören, miteinander reden,
gemeinsam Lösungen finden. All das gewährleistet die 'Nummer gegen
Kummer'".
Das Telekommunikationsunternehmen ermöglichte unter anderem die
Einrichtung einer kostenlosen Rufnummer für das Kinder- und
Jugendtelefon und später auch für das Elterntelefon. Die Produkte und
Dienste der Telekom bilden darüber hinaus die Grundlage für die
technische Durchführung des Beratungsangebotes, beispielsweise beim
Weiterleiten oder der Anonymisierung der Anrufe sowie bei der
Internetberatung.
1980, also vor exakt 30 Jahren, startete die "Nummer gegen
Kummer". Seit 1991 ist das kostenlose Kinder- und Jugendtelefon unter
der bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 - 111 0 333 und seit 2008
zusätzlich unter der EU-weiten Rufnummer 116 111 erreichbar. Auch
online auf der Website http://www.nummergegenkummer.de erhalten
Kinder und Jugendliche Hilfe. Das kostenlose Elterntelefon ist seit
2001 unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 0800 - 111 0 550 zu
erreichen. Drei Millionen Beratungsgespräche wurden seit 1980
geführt. Allein im Jahr 2009 waren es mehr als 233.000 Kinder,
Jugendliche und Eltern, die Rat suchten. Zur Seite stehen ihnen 3.900
ehrenamtliche Beraterinnen und Berater, die sich an den 150
Telefonberatungsstellen der örtlichen Mitgliedsorganisationen in ganz
Deutschland engagieren.
Die Studie zum Download unter http://www.nummergegenkummer.de
Ãœber die Deutsche Telekom AG
Die Deutsche Telekom ist mit mehr als 129 Millionen
Mobilfunkkunden sowie rund 37 Millionen Festnetz- und 16 Millionen
Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten
Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 30. September 2010).
Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen
Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie
ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist
in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 250.000
Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2009 erzielte der Konzern einen Umsatz
in Höhe von 64,6 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte
außerhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2009).
Ãœber den Nummer gegen Kummer e.V.
Nummer gegen Kummer e.V. ist der Dachverband aller Standorte, die
in Deutschland Telefonberatungsstellen des Kinder- und Jugendtelefons
und des Elterntelefons betreiben. Die lokalen Träger der
Beratungstelefone sind örtliche Verbände des Deutschen
Kinderschutzbundes e.V. sowie anderer Wohlfahrtsverbände. Nummer
gegen Kummer e.V. ist Mitglied im Deutschen Kinderschutzbund und bei
Child Helpline International. Nummer gegen Kummer e.V. wird seit 1996
durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
gefördert.
Pressekontakt:
Deutsche Telekom AG
Unternehmenskommunikation
Katja Werz
Tel.: 0228 181-67011
E-Mail: katja.werz(at)telekom.de
Weitere Informationen für Journalisten:
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http://twitter.com/deutschetelekom
Nummer gegen Kummer e.V.
Fachreferentin Öffentlichkeitsarbeit
Beate Friese
Tel.: 0202 259059-15
E-Mail: b.friese(at)nummergegenkummer.de
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http://www.nummergegenkummer.de