PresseKat - Der Verkauf von Altgold - ein Buch mit sieben Siegeln?

Der Verkauf von Altgold - ein Buch mit sieben Siegeln?

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Aufgepasst, in diesem Metier tummeln sich etliche schwarze Schafe.

(firmenpresse) - Da liegt seit Jahren ein Goldarmband aus den fünfziger Jahren in einem verstaubten Etui, keine junge Frau wird so etwas tragen. Aber wohin damit? In jeder Tageszeitung finden Sie Anzeigen wie diese: "Altgoldankauf zu seriösen Preisen ...". In einer Nebenstraße entdecken Sie bei der angebenen Adresse ein kleines Büro, in dem man geradezu auf Sie zu warten scheint. Der Ankäufer nimmt das Armband unter die Lupe, verschwindet dann in einem Hinterzimmer und fragt Sie anschließend, wieviel Sie dafür haben wollen. Sie zucken mit den Schultern und er nennt wohlwollend einen gewissen Betrag ...

Wir wollen Ihnen hier einige Zusammenhänge erklären und Tipps geben, wie Sie nach dieser Lektüre genau wissen, was dieses Armband eigentlich wert ist.

Für das Edelmetall Gold wird an der Londoner Börse werktäglich ein aktueller Kurs ermittelt, dieser auf der Basis des US-Dollars. Für den Euroraum gilt aber der Kurs des Euros, d.h. wird der Euro im Vergleich zum US-Dollars schwächer, steigt der Euro-Goldpreis. Ein starker Euro lässt den für Sie geltenden Euro-Goldpreis fallen. Einen aktuellen Goldpreis finden Sie bei der größten Scheideanstalt in der Goldstadt Pforzheim, dem deutschen Zentrum für Goldverarbeitung:

www.allgemeine-gold.de/ek/ek.php/frontend/show_startseite/de


Sie sehen die An- und Verkaufspreise für Gold, also Feingold. Feingold ist reines Gold. In der Theorie ist von 1.000 Teilen im Feingold der Anteil von reinem Gold 1.000 Teile. In der Praxis sind es aber nur 999,9 Teile Feingold, eine minimalste Verunreinigung lässt sich nie vermeiden, deshalb sind Feingoldbarren mit 999,9 gestempelt, der Fachmann spricht von punziert.

Nehmen Sie jetzt ein goldenes Schmuckstück in die Hand und suchen Sie nach einer Punze (Stempel). Sie werden vermutlich die Zahlen 333, 585 oder 750 entdecken. Eingestempelte Bildmarken oder Buchstaben lassen Rückschlüsse auf den Hersteller zu. Die Punzierung 333 bedeutet, dass von 1.000 Teilen 333 Teile Feingold sind, 667 Teile sind Legierungsmetalle wie Silber, Kupfer, Palladium etc. Bei 585 ist der Anteil von Feingold über die Hälfte (58,5 %), bei 750 ist er rechnerisch bei 75 %. Teilweise wird umgangsprachlich noch die alte Bezeichung 8 Karat (Gold 333), 14 Karat (Gold 585) und 18 Karat (Gold 750) verwendet, aber nicht mehr gestempelt. Feingold wäre rechnerisch in diesem Fall 24 Karat. Um die Verwirrung komplett zu machen, Karat als Legierungsangabe hat nichts mit Carat als Edelsteingewicht (0,2 Gramm) zu tun!





Beschäftigen wir uns jetzt mit dem Goldarmband aus den fünfziger Jahren. Wir wollen das Gewicht feststellen und legen es auf eine Waage, die in jedem Haushalt zu finden sein sollte - eine Küchenwaage oder eine Briefwaage. Zuerst überprüfen wir die Genauigkeit der vorhandenen Waage und legen ein paar 1-€-Münzen auf die Waagschale. Jede dieser Münzen wiegt ziemlich genau 7,5 Gramm, vier Münzen müssten demnach 30 Gramm anzeigen. Nun wiegen wir das Goldarmband und es werden z.B. 32 Gramm angezeigt. Diese Wägung dürfte deshalb auf das volle Gramm exakt sein, wenn die Prüfwägung der Münzen 30 Gramm angezeigt hat. Goldwaagen wiegen jedoch auf das 1/10 oder 1/100 Gramm genau.

Wie wir bereits gelernt haben, rechnen wir die 32 Gramm Gold 585 in Feingold um: 32 Gramm mal 0.585 = 18,72 Gramm Feingold. Nun gehen wir auf den obigen Link zur "Allgemeinen Gold- und Silberscheideanstalt" und sehen den aktuellen Tageskurs. Maßgebend für unsere Rechnung ist der Eröffnungspreis > Ankaufspreis Gold. Dieser wäre als fiktives Beispiel € 30,48 für ein Gramm Feingold. Zu diesem Preis kauft die Scheideanstalt Gold an, um z.B. Goldblech, Golddraht etc. für die Schmuckindustrie zu machen oder auch Goldbarren zu gießen. Wenn Sie aber mit Ihrem 32 Gramm-Armband zu einer Scheideanstalt gehen, um es einschmelzen zu lassen, werden Ihnen etliche Euro für Schmelz-, Scheide- und Analysekosten abgezogen. Es sollten schon etliche hundert Gramm sein, die von den Scheideanstalten angekauft werden.

Gönnen wir einem gewerblichen Altgoldankäufer deshalb eine Spanne von ca. 15 % auf den Scheideanstaltkurs von € 30,48. Er muss die oben erwähnten Kosten tragen, hat ein gewisses Kursrisiko und vorfinanziert den Ankauf. € 30,48 minus 15 % gleich € 25,91. Jetzt multiplizieren wir die 18,72 Gramm Feingold mit dem Ankaufspreis von € 25,91 und erhalten einen Ankaufswert von € 485,04 als Richtpreis, den Sie beim Verkauf erzielen sollten. (Übungsaufgabe: Ankaufwert von 19 Gramm Gold 333? >> 19 Gramm mal 0.333 = 6,33 Gramm Feingold mal € 25,91 = € 164,01. 25 Gramm Gold 750? = € 485,81.)

Telefonisch können Sie nun bei den Altgoldankäufern der Tagespresse deren Ankaufspreis für 32 Gramm Gold 585 anfragen oder ihn bei einem persönlichen Besuch sich bestätigen lassen. Vielleicht lässt Sie der Ankäufer sich bei einer Strichprobe über die Schulter schauen. Wenn der Goldgehalt 585 überprüft werden soll, wird das Band mit der Außenkante über einen ca. 5 x 3 cm großen Achatstein gezogen. Auf den goldenen Abriebstrich wird Königswasser (Salpeter- und Salzsäure für Gold 333, 585 und 750 in unterschiedlichen Stärken) geträufelt. Werden die Goldpartikel aufgelöst, ist die Legierung nicht in Ordnung oder es handelt sich nicht um Gold, sondern z.B. eine vergoldete Messinglegierung. Kommt öfters vor, als man denkt. In den fünfziger und sechziger Jahren standen am Brennerpass "Schmuckverkäufer", die Okkassionen an Italienurlauber aus der Hosentasche heraus verkauften, jene vergoldeten Messingarmbänder.

Wenn Sie vor Ort keinen angemessenen Verkauf erreichen können, recherieren Sie im Internet. Mit Suchbegriffen bei Google & Co. wie "Goldankauf Heimatort", "Altgold Pforzheim" etc. bekommen Sie genügend Ergebnisse, die Sie abarbeiten können. Sollten Sie Ihr Schmuckstück auf dem Postweg einsenden wollen, wählen Sie eine unverfängliche Außenverpackung (z.B. Schuhkarton) und eine Versandart, bei der der Empfänger den Empfang quittieren muss (z.B. DHL-Paket). Überprüfen Sie die Bonität des Aufkäufers. Werden im Impressum Name des Inhabers oder Geschäftsführers genannt, wird die Steuernummer angegeben? Sie sehen, der Verkauf von untragbarem Schmuck muss kein Buch mit sieben Siegeln bleiben.

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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Gegründet im Jahr 1946 ist Bossert & Co. GmbH immer dabei, wenn es um kreativen Schmuck oder auch innovative Zeitmesser aus der Goldstadt Pforzheim geht. So war es in den letzten Monaten beim Schmuck der Mahout-Ring mit Elefanten und der Athene-Ring mit Eulen als schmückende Glücksbringer. Bei den tickenden Ideen konnte die Abakusuhr mit der "Zeit zum Anfassen" überzeugen.



Leseranfragen:

Bossert & Co. GmbH
Habermehlstr. 11
75172 Pforzheim
Tel. 07231/16820
Fax 07231/168250
kontakt(at)bossert-schmuck.de
Eckard Wittenauer



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Datum: 30.11.2010 - 14:42 Uhr
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