(ots) - Vier Meldungen dieser Tage: Zehn Stunden und einen
Suchhund brauchte die Polizei, um eine demente alte Dame in
Pantoffeln und Bademantel im verlassenen Trakt einer Aachener Klinik
wiederzufinden. - Wer jede Woche zehn Kilometer langsam Spazieren
geht, kann die Entwicklung von Alzheimer bremsen. - Der Pharmakonzern
Merz hat 2009/10 rund 348 Millionen Euro Umsatz mit einem
Alzheimerpräparat erzielt. - Weil junge Pflegekräfte fehlen, sollen
motivierte Rentner lernen, wie man Ältere versorgt.
Das Thema Demenz ist allgegenwärtig. Längst wissen wir ja: Das
unaufhaltsame Abtauchen ins Vergessen kann jeden treffen. Ob
ehemalige Weltenlenker wie Ronald Reagan und Margaret Thatcher, große
Künstler wie Heidi Kabel oder Peter Hofmann, wortmächtige Denker wie
Walter Jens - dass Gehirn und Bewusstsein immer schneller absterben,
hält niemand auf.
Dass diese Krankheit ausgerechnet mich/uns nicht treffen könnte,
ist eine trügerische Hoffnung. Die Politik muss deshalb kluge
Gesundheitskonzepte weit über den nächsten Wahltermin hinaus denken.
Schon heute fehlen Pflegekräfte und Fachärzte, die Demenzkranke nicht
nur versorgen, sondern auch ihre Lebendigkeit und ihre Kreativität zu
fördern wissen. Und: Wir alle müssen alten Menschen so begegnen, wie
wir es selbst gern hätten, wenn das Vergessen einsetzt.
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