(ots) - An den Pranger
Das war klar: Julian Assange, der Frontmann von Wikileaks, hat
sein Pulver noch lange nicht verschossen, sondern sitzt noch auf
einem Berg mehr oder weniger brisanten Materials. Wer haufenweise
Militärdokumente zu den Kriegen in Afghanistan und Irak sowie
massenhaft vertrauliche US-Depeschen zugespielt bekommt, vor dem ist
wohl so gut wie niemand mehr sicher. Nun will sich Wikileaks also die
Finanzwelt vornehmen. Man kann sicher sein, dass diese Enthüllungen
erneut große Schlagzeilen, aber auch neue Kritik an Assange auslösen
werden. Es greift freilich zu kurz, nur die Enthüller an den Pranger
zu stellen.
Zwar betreiben die Verantwortlichen von Wikileaks ein gefährliches
Geschäft, weil sie die Folgen ihrer Veröffentlichungen längst nicht
in jedem Fall übersehen können. Doch fest steht zugleich: Es gibt
nicht nur schützenswerte Geheimnisse, sondern gerade auf politischer
und wirtschaftlicher Ebene auch eine Menge Vertuschungsversuche und
Vorgänge, die dringend ans Licht der Öffentlichkeit gehören.
Umstrittene Militär-Operationen gehören dazu, ebenso wie die Aktionen
von Geldwäschern und windigen Finanzjongleuren. Hier ist und bleibt
volle Aufklärung ein hohes Gut.
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