(ots) - Ideologische Scharmützel
Dass es keinen parteiübergreifenden Konsens über die künftige
Schulstruktur geben würde, war nach dem Säbelrasseln der letzten Tage
abzusehen. Zu sehr hatten sich notorische IGS-Befürworter und
unbeugsame Hardliner von der anderen Seite wieder in die alten
Schützengräben verkrochen. So wird es also - leider - in
Niedersachsen beim ewigen ideologischen Scharmützel um die beste
Schulform bleiben.
Aber dennoch: Es hat sich etwas bewegt, viel sogar. CDU und FDP
haben vom dreigliedrigen System Abschied genommen und setzen auf die
beiden Säulen Gymnasium und Oberschule. Dieses Einlenken, das vor
wenigen Jahren noch undenkbar schien, trägt den stark sinkenden
Schülerzahlen Rechnung - und dem Faktum, dass der Hauptschule trotz
aller Anstrengung der Regierung in weiten Teilen des Landes die
Akzeptanz wegbrach.
Es bestand also Handlungsbedarf, und dem sind CDU und FDP mit
einem pragmatischen Reformkonzept nachgekommen. Es gibt Kreisen und
Gemeinden die Handhabe, das Schulwesen bedarfsgerecht neu zu
justieren. Das wird die Nöte vieler Kommunen mildern, die heute kaum
noch wissen, wie sie die Vorgaben des Schulgesetzes erfüllen können.
Doch die Organisation ist nur das eine; viel wichtiger erscheint auf
Dauer, inhaltlich Schulqualität zu garantieren. Wenn das den
öffentlichen Einrichtungen nicht gelingt, wird sich ein ganz anderer
Trend verstärken: hin zu Privatschulen.
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