(ots) - Am 2. Dezember entscheidet die FIFA über die
nächsten Austragungsorte der Fußball WM 2018 und 2022. Aus diesem
Anlass fordert das Bündnis "Kick for one world" in einem Brief die
FIFA und seinen Vorsitzenden Joseph Blatter dazu auf, die
Entwicklungsinteressen armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen
in den Austragungsländern Südafrika (2010) und Brasilien (2014) zu
berücksichtigen.
Während der WM in Südafrika klagten insbesondere die Händler des
informellen Sektors über Ausgrenzung und rigide,
entwicklungsfeindliche Lizenzregelungen seitens der FIFA. Insgesamt
war die WM für Südafrika ein Verlustgeschäft: Das Land muss entgegen
der ursprünglichen Planung einen Verlust von mindestens 2 Mrd. Euro
verbuchen - Geld, das einem Land, in dem 20 Millionen Menschen von
weniger als 2 US-Dollar pro Tag leben, dringend bräuchte. Die FIFA
dagegen konnte mit der WM einen Gewinn von ca. 1,6 Mrd. Euro erzielen
- und das steuerfrei. "Dies ist nicht akzeptabel," kritisiert Simone
Knapp von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika. "Wir
fordern die FIFA-Verantwortlichen daher auf, 0,7% des Profites an
benachteiligte südafrikanische Bevölkerungsgruppen zurückzugeben."
"Es muss sichergestellt werden, dass für die WM in Brasilien
frühzeitig ein Verhaltenskodex zwischen der FIFA und
zivilgesellschaftlichen Akteuren in Brasilien entwickelt wird, damit
auch marginalisierte Gruppen wie beispielsweise die
Straßenhändlerinnen von der WM profitieren können", ergänzt Dieter
Simon von der Koordination Südliches Afrika. "Die negativen
Erfahrungen mit der FIFA in Südafrika dürfen sich nicht wiederholen".
Auch Prominente machen sich für dieses Anliegen gegenüber der FIFA
stark. So fordern Mary Robinson, frühere UN-Hochkommissarin für
Menschenrechte, und Ela Bhatt, Gründerin der "Self Employed Women`s
Association, die FIFA auf, Gespräche mit Vertretern südafrikanischer
und brasilianischer Organisationen aufzunehmen.
Pressekontakt:
Dieter Simon, Koordination Südliches Afrika, Welthaus Bielefeld: 0178
3488719, kosa(at)kosa.org
Simone Knapp, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika: : 0163
7302888, kasa(at)woek.de