(ots) - Die öffentlichen Verwaltungen in Deutschland sind
bei dem Einsatz von Web-2.0-Diensten wie sozialen Netzwerken, Foren
oder Blogs verunsichert. 84 Prozent der Mitarbeiter ist
beispielsweise der Nutzen interaktiver Online-Angebote für die
Behördenarbeit nach wie vor unklar. Verantwortlich dafür ist vor
allem mangelnde Erfahrung im Umgang mit Web-2.0-Anwendungen. Knapp
zwei von drei öffentlichen Einrichtungen halten Fortbildungen für die
betroffenen Mitarbeiter deshalb für sinnvoll. Das hat die Studie
"Social Media in der Landesverwaltung" von Steria Mummert Consulting
ergeben.
Behörden nutzen Social-Media-Anwendungen erst seit Kurzem - das
spiegelt sich auch in der Unsicherheit beim Einsatz der
Online-Dienste wider. "Durch entsprechende Fortbildungen lässt sich
das Bewusstsein der Mitarbeiter für die neuen
Kommunikationsmöglichkeiten verbessern", erklärt Christian Mohser,
Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting. Denn richtig
eingesetzt, schaffen interaktive Online-Angebote erhebliche
Mehrwerte. Dazu gehört beispielsweise eine höhere Bürgerbeteiligung.
Politische Entscheidungen können über die Online-Kanäle mitgestaltet
und beeinflusst werden. Außerdem lässt sich durch Web-2.0-Tools die
Dienstleistungsqualität verbessern und mehr Transparenz in die
Verwaltungsarbeit bringen. Denn die Nutzer können darüber
unkompliziert mit den Behörden in Kontakt treten, ohne auf
Öffnungszeiten angewiesen zu sein. Auf der anderen Seite ermöglichen
die Online-Kanäle den Verwaltungsmitarbeitern, schnell auf Anfragen
zu reagieren.
Was den Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung jedoch häufig
fehlt, sind konkrete Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit den
Online-Tools. Dazu gehört beispielsweise festzulegen, was genau über
die Kanäle kommuniziert werden darf und wie mit Kritik umgegangen
wird. "Viele andere Branchen sind diesbezüglich bereits einen Schritt
weiter und haben für ihre Belegschaft Leitlinien erarbeitet, an denen
sich die Mitarbeiter orientieren können", so Mohser. "Für die
öffentliche Verwaltung ist es daher sinnvoll, von den Vorreitern zu
lernen und solche Richtlinien im eigenen Hause ebenfalls zu
etablieren. Der Nutzen von Social Media wird dadurch transparenter
und die Bereitschaft wächst, interaktive Online-Anwendungen in den
Bürgerdialog zu integrieren."
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