(ots) -
Anmoderation:
Die deutsche Automobilindustrie ist schneller aus der Krise
herausgefahren als erwartet. Das war die wichtigste Aussage bei der
heutigen Jahres-Pressekonferenz des Verbandes der Automobilindustrie
(VDA). Beim Export erwartet VDA-Präsident Matthias Wissmann neue
Rekordmarken, die deutschen Unternehmen werden ihre Exporte um 23
Prozent auf 4,2 Millionen steigern. Damit hat sich die deutsche
Automobilindustrie im zu Ende gehenden Jahr 2010 besser entwickelt
als erwartet, sagt Wissmann.
1. O-Ton Matthias Wissmann
Also dieses Boomjahr 2007/2008 haben wir noch nicht in allen
Bereichen erreicht. Aber wir sind doch sehr froh, dass unser Export
so zugenommen hat und dass wir auf den wichtigsten Weltmärkten, etwa
in China oder den USA, so stark sind. Und auch in Deutschland
zeichnet sich eine Normalisierung ab. Also wir können schon sagen:
Wir sind nicht euphorisch, aber wir sind sehr zufrieden. Nach dieser
unglaublich schwierigen Krise, die die Automobilindustrie getroffen
hat, sind wir 2010 wieder aus den Schwierigkeiten herausgefahren.
(0:37)
Erfreulich auch: Der Marktanteil der deutschen Hersteller kehrt
wieder auf Vorkrisen-Niveau zurück. Bedingt durch die Abwrackprämie,
war der Marktanteil 2009 auf 62 Prozent gesunken. 2010 liegt er
wieder bei 70 Prozent. Und für das kommende Jahr erwartet der
VDA-Präsident einen weiteren Wachstumskurs:
2. O-Ton Matthias Wissmann
2011 erwarten wir im Export einen weiteren Anstieg von rund 5
Prozent, und wir erwarten im Inland eine weitere Erholung auf dann
vielleicht 3,1 Millionen Fahrzeuge, die am Inlandsmarkt verkauft
werden. Wir dürfen aber eines nie vergessen: Drei von vier
Fahrzeugen, die wir in Deutschland produzieren, gehen in den Export.
Wir leben wie keine andere Industrie von einem guten Weltmarkt. Und
deswegen ist es natürlich wichtig, dass die Finanzmärkte noch
stabiler werden und dass die Rohstoffmärkte etwas weniger
unberechenbar sind als sie gelegentlich in der Vergangenheit waren.
(0:35)
Positiv hat sich auch der Nutzfahrzeugmarkt entwickelt. Hier ist
nach Aussagen von Matthias Wissmann die Wende geschafft, auch wenn
die Zulassungszahlen noch deutlich unter dem bisherigen Rekordniveau
liegen. Wichtiges Thema für die deutsche Automobilindustrie in den
nächsten Jahren ist die Elektromobilität. Hier kommt es dem
Verbands-Präsidenten darauf an, dass Deutschland Leitmarkt für
Elektromobilität und Zukunftsstandort einer weltweit erfolgreichen
Automobilindustrie wird:
3. O-Ton Matthias Wissmann
Wichtig ist uns vor allem, dass wir selbst alles tun, um auch bei
diesen neuen Antrieben als erster im Ziel zu sein. Und deswegen
investiert die deutsche Automobilindustrie in den nächsten drei bis
vier Jahren bei Herstellern und Zulieferern zwischen 10 und 12
Milliarden Euro für die Erforschung und Entwicklung alternativer
Antriebe. Und wir sind natürlich auch sehr darauf angewiesen, dass
der Staat an den Hochschulen und Forschungsinstituten seinen Teil
dazu beiträgt. Und den Willen, den er hat, entscheidend strategisch
mit zu bauen, den können wir in der Nationalen Plattform durchaus
erkennen. (0:32)
Stabil geblieben sind bei den deutschen Herstellern im Jahr 2010
die Preise für Neuwagen. Klares Statement von VDA-Präsident Matthias
Wissmann: Autos müssen bezahlbar sein.
4. O-Ton Matthias Wissmann
Wir wollen natürlich weiter alles daran setzen, dass unsere
Fahrzeuge bezahlbar bleiben, weil wir wissen: Für den Normalbürger
ist das Auto nach der Immobilie die zweitwertvollste Investition. Und
wir haben nicht nur ein Interesse daran, dass das Auto bezahlbar
bleibt, sondern dass auch die Autokosten - also Steuern, Benzin- und
Dieselpreise und alles andere, was dazu gehört - auf einem
vertretbaren und bezahlbaren Niveau bleiben, damit sich der Bürger
das Auto auch in Zukunft leisten kann. (0:30)
Abmoderation:
Die deutsche Automobilindustrie, die wichtigste Industrie in
Deutschland, ist wieder auf Wachstumskurs und blickt zuversichtlich
in das Jahr 2011. Das gab der Verband der Automobilindustrie heute
bei seiner Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt.
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