(ots) - Nichts kapiert
Dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode war am vergangenen
Sonntag die Erschütterung angesichts der Missbrauchsfälle in der
katholischen Kirche deutlich anzumerken. Mit einem Bußgottesdienst im
Dom wollte Bode ein Zeichen setzen und die tiefe Schuld auch der
sündigen Institution Kirche vor Gott tragen.
Eine authentische und deutschlandweit einzigartige symbolische
Geste. Dieses Zeichen wirkt im Bistum Osnabrück umso glaubwürdiger,
weil es von Bemühungen um Reformen in der katholischen Kirche
begleitet wird. Umso skandalöser wirken die Reaktionen der
Erzkonservativen, die sich über den Bischof mokieren und von denen
sich viele auch noch ausgerechnet für besonders papsttreu halten -
als würde so ein Bußgottesdienst dem Bestreben von Benedikt XVI.
gegen den Missbrauch in der Kirche widersprechen. Das Gegenteil ist
richtig.
Unter dem Schutz der Anonymität, die das Internet nun einmal
bietet, bagatellisieren sie in ihren Kommentaren mit erschreckender
Wortwahl den Missbrauch und das dadurch verursachte tiefe Leid.
Dieses Verharmlosen muss auch auf alle Opfer wie ein Faustschlag ins
Gesicht wirken. Wer so reagiert, hat die Zeichen der Zeit immer noch
nicht verstanden.
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