(ots) - Bundesverband Menschen in Insolvenz, Stadt
Arnsberg, Kazim Erdogan, B.Z. Ullstein GmbH, Schüler helfen Leben und
Ali Dogan (BDAJ) für freiwilliges Engagement ausgezeichnet.
Am 4. Dezember 2010 wird zum zweiten Mal der Deutsche
Engagementpreis verliehen. Aus 800 Teilnehmern wählte die Jury die
Gewinner der Kategorien Dritter Sektor, Politik & Verwaltung,
Einzelperson, Wirtschaft und Jugendengagement. Per Online-Voting
wurde der Sieger des mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreises
bestimmt.
An diesem Online-Voting beteiligten sich mehr als 50.000 Personen.
Dietmar Meister, Vorstandssprecher der Generali Deutschland Holding
AG, sieht darin "ein enormes Interesse für die Finalisten, aber auch
einen Ausdruck der allgemeinen Anerkennung für freiwilligen Einsatz
in der Gesellschaft. Immer mehr Menschen in Deutschland erkennen die
Relevanz dieses Themas."
"Eigeninitiative und Engagement lassen sich nicht per Dekret
verordnen oder von der Politik steuern" sagt Bundesfamilienministerin
Kristina Schröder. "Die Politik kann aber die Bedingungen dafür
schaffen, dass sich Bürgerinnen und Bürger vermehrt einbringen."
Das Bündnis für Engagement, ein Zusammenschluss großer
gemeinnütziger Dachverbände, verleiht den Deutschen Engagementpreis
2010 am 4. Dezember von 11 bis 13 Uhr im Radialsystem Berlin. Die
Veranstaltung wird moderiert von Dunja Hayali,
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder hält die Festrede.
Laudatoren sind Prof. Hans Fleisch, Dirk Roßmann, Sara Nuru, Moritz
Rinke, Stefan Klein und Dr. Frank Heuberger. Das künstlerische
Rahmenprogramm gestalten Trio Bravo, Stefan Sing und Cristiana
Casadio (Jonglage und Tanz), Gregor Wollny (Clownerie), Bas Böttcher
(Slam Poetry), Kaatie Akstinat (Vertikalseil) und Julia Ribbeck
(Gesang).
Die Preisträger 2010
Millionen Menschen in Deutschland sind überschuldet oder befinden
sich in einem Insolvenzverfahren. Der Bundesverband Menschen in
Insolvenz und neue Chancen e.V. unterstützt Betroffene im Falle
drohender oder bestehender Insolvenz, sodass die Situation
konstruktiv bewältigt werden kann. Auch "Menschen, die noch vor der
Insolvenz stehen, profitieren vom reichen Erfahrungsschatz der
anderen Teilnehmer", so der Vorsitzende Attila von Unruh. Der BV INSO
wird mit dem Deutschen Engagementpreis in der Kategorie Dritter
Sektor ausgezeichnet. Ziel des Verbandes ist es, eine "Kultur der
zweiten Chance" zu entwickeln. Bei nationalen Gesetzgebungsprozessen
ist der Verein mittlerweile beratend beteiligt.
Die Stadt Arnsberg hat das Konzept "Mehr Lebensqualität im Alter -
Jung und Alt meistern die Zukunft!" initiiert, um dem demografischen
Wandel konstruktiv zu begegnen. Neben der Förderung von Bildung und
bürgerschaftlichem Engagement aller Altersgruppen bemüht sich ein
spezielles Demenz-Projekt um die Integration der erkrankten Mitbürger
in die Gemeinschaft. Arnsberg wurde von der Jury zum Sieger der
Kategorie Politik & Verwaltung gekürt. Marita Gerwin, Leiterin der
Fachstelle Zukunft Alter, die seit 1995 existiert, sieht das Konzept
als einen "Kompass auf dem Weg in die Zukunft."
Vor langer Zeit selbst nach Deutschland eingewandert, bringt Kazim
Erdogan Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen: Er leitet eine
Selbsthilfegruppe für türkische Männer, stellt Kontakte zwischen
Schulen und Eltern her, organisiert Gesprächskreise und ist
Vorsitzender des Vereins Aufbruch Neukölln. Zudem gründete er die
Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln, die jährlich bis zu
20.000 Besucher anzieht. "Einer der innovativen Ansätze der Projekte
ist die Mehrsprachigkeit sowie der aufsuchende Charakter der
Arbeitsweise", sagt Erdogan. Für seinen unermüdlichen Einsatz erhält
er den Deutschen Engagementpreis in der Kategorie Einzelperson.
Die B.Z., Berlins auflagenstärkste Boulevardzeitung, setzte sich
mit dem Projekt Berliner Helden das Ziel, mehr Menschen an
bürgerschaftliches Engagement heranzuführen und sektorenübergreifende
Prozesse anzuregen. Dies ist gelungen: Neue Bevölkerungsgruppen
wurden für das Thema interessiert und für freiwilliges Engagement
gewonnen, Wirtschaft und gemeinnützige Vereine wurden zu
erfolgreichen Partnern. Hierfür verlieh die Jury der B.Z. Ullstein
GmbH den Deutschen Engagementpreis in der Kategorie Wirtschaft.
Ursprünglich auf drei Monate angelegt, verlängerte die B.Z. die
Initiative auf unbestimmte Zeit: "Die Berliner Helden wurden zu einem
Win-win-Projekt von Berlinern für Berliner", so die Projektleiterin
Bettina Suckert-John.
Die Mitglieder des Vereins Schüler helfen Leben e.V. engagieren
sich dafür, den Sozialen Tag unter Gleichaltrigen bekannt zu machen.
An diesem Tag gehen Schüler arbeiten anstatt zur Schule. Ihren Lohn,
bisher insgesamt über 20 Millionen Euro, spenden sie Vereinsprojekten
zur Völkerverständigung im ehemaligen Jugoslawien. "Die Jugend von
heute kann etwas bewegen!", so Sprecherin Katharina Rogge.
Mitbestimmung beim Einsatz der Spenden und Besuche vor Ort motivieren
die Beteiligten, sich intensiver mit den Problemen in der
Krisenregion Balkan auseinanderzusetzen. Für diesen Einsatz zeichnet
die Jury des Deutschen Engagementpreises den Verein als Sieger der
diesjährigen Schwerpunktkategorie Jugendengagement aus.
Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. setzt
sich nicht nur für die Interessen alevitischer Jugendlicher, sondern
auch für interkulturellen und interreligiösen Dialog ein. Ali Dogan,
bis vor Kurzem Bundesvorsitzender des BDAJ, engagierte sich
erfolgreich für die Öffnung seines Vereins und tritt kontinuierlich
für Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen ein. "Mein Ziel
war es, stets ein Vorbild für meine jungen Mitmenschen zu sein", so
Ali Dogan. Beim Online-Voting konnte er nahezu 15.000 Stimmen auf
sich vereinen und gewinnt somit den Publikumspreis des Deutschen
Engagementpreises vor der Bürgerstiftung Rheinviertel und dem
Sozialdienst katholischer Frauen.
[Am 4.12. ab 15 Uhr stehen Bilder der Preisträger zum Download
bereit unter www.geben-gibt.de/mediathek.html ]
Pressekontakt:
Kampagnenbüro "Geben gibt."
c/o Bundesverband Deutscher Stiftungen
Dr. Cornelie Kunkat
Projektleiterin Kampagne
Mauerstraße 93 | 10117 Berlin
Telefon (030) 89 79 47-93 | Fax -51
cornelie.kunkat(at)stiftungen.org