(ots) - Die Gläubigerschutzvereinigung Deutschland e. V.
(GSV) startet im Rahmen einer Forschungskooperation eine erste
umfassende Erhebung zu Insolvenzverfahren in Deutschland. Schuldner,
Gläubiger, Verwalter und Gerichte werden nach ihren Meinungen und
Einschätzungen befragt. Die Ergebnisse sollen den Gesetzgeber bei der
Reform des Insolvenzrechts unterstützen.
"Zehn Jahre Insolvenzordnung in Deutschland sind zehn Jahre
Grauzone", begründet der erste Vorsitzende der
Gläubigerschutzvereinigung Deutschland e. V. (GSV), Professor Dr.
Hans Haarmeyer, die GSV-Initiative zur ersten deutschlandweiten und
umfassenden Online-Umfrage zu Insolvenzverfahren. Denn bis heute gibt
es noch keine systematische Erhebung rund um die Insolvenz in
Deutschland. "Jetzt erst plant der Gesetzgeber, künftig auch die
Erfolge und Misserfolge von jedem einzelnen Insolvenzverfahren
statistisch zu erfassen - immerhin", so Haarmeyer weiter.
Der GSV hat den Auftrag zu dieser Umfrage erteilt, um den
Abgeordneten und Ministerien wichtige Hinweise und Impulse für die
anstehende Reform der Insolvenzordnung "aus der Praxis für die
Praxis" an die Hand zu geben. Nicht nur die betroffenen Gläubiger mit
ihren offenen - teilweise existenziell bedeutsamen - Forderungen
haben ein massives Interesse an transparenter, nachvollziehbarer
Insolvenzverwaltung. "Es ist höchste Zeit für eine Umfrage, wie die
deutsche Wirtschaft über Insolvenzverwalter und über die Arbeit der
Insolvenzgerichte tatsächlich denkt", unterstreicht Haarmeyer.
Die Online-Umfrage richtet sich an Spitzenverbände und
Kammerorganisationen der Wirtschaft sowie an alle deutschen
Unternehmen. Darüber hinaus fordert der GSV auch andere
Verfahrensteilnehmer, wie Insolvenzverwalter und Insolvenzrichter
sowie deren Berufsverbände auf, sich daran zu beteiligen. Der
Online-Fragebogen ist vom 6. Dezember 2010 bis Mitte Januar 2011 über
die Homepage des GSV www.gsv.eu erreichbar. Spätestens im Februar
2011 sollen die Ergebnisse ausgewertet und veröffentlicht werden. Die
umfassende Online-Umfrage erfolgt im Rahmen eines Forschungsprojektes
durch das Deutsche Institut für angewandtes Insolvenzrecht in
Kooperation mit dem RheinAhrCampus in Remagen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.gsv.eu .
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