(ots) -
Vor dem Hintergrund der drastisch gestiegenen Arbeitslosenquote
hat der US-Kongress Anfang 2009 als Teil des riesigen
Konjunkturprogramms zusätzliche Hilfen für Arme beschlossen. So wird
beispielsweise das Arbeitslosengeld momentan für 99 Wochen statt
sechs Monate gezahlt und die Arbeitspflicht für alleinstehende
Empfänger von Lebensmittelmarken ist ausgesetzt. Außerdem bekommen
Arbeitslose, die zuvor in einer Betriebskrankenkasse waren, 65
Prozent ihres Krankenversicherungsbeitrags für ein Jahr als
staatlichen Zuschuss.
Allerdings sind alle ergänzenden sozialpolitischen Maßnahmen auf
zwei Jahre befristet und fordern einen hohen Preis: Bislang haben 30
US-Bundesstaaten die Landes- und Kommunalsteuern erhöht. Landesweit
wurden Stellen und Gehälter im öffentlichen Dienst gestrichen bzw.
gekürzt und öffentliche Schulen zusammengelegt oder geschlossen.
Dennoch haben die Beschlüsse des Kongresses von Anfang 2009 vielen
Familien geholfen, die Folgen der Rezession besser zu verkraften. Vor
allem die Mittelschicht, die sonst kaum Ansprüche auf staatliche
Sozialleistungen hat, hat vom Notprogramm profitiert.
Waltraut Peter: US-Sozialpolitik in Zeiten der Krise, gefördert
von der informedia-Stiftung - Gemeinnützige Stiftung für
Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln, in: IW Trends
4/2010
Pressekontakt:
Gesprächspartnerin im IW: Waltraut Peter, Telefon: 0221 4981-772