(ots) - In den letzten zwei Tagen der Klimakonferenz in
Cancún ruft CARE die Verhandlungsparteien dazu auf, die Menschen aus
den Entwicklungsländern stärker in den Mittelpunkt der
Klimaverhandlungen zu rücken und kritische Eckpunkte bei den Themen
Anpassung und Waldschutz zu lösen.
Beim Waldschutz (REDD, Reducing Emissions of Deforestation and
Forest Degradation) gibt es derzeit trotz signifikanter Fortschritte
auf dem Weg zu einem Abkommen Knackpunkte. "Ein engagiertes
Waldschutzabkommen muss klare Richtlinien enthalten, die die Rechte
indigener Bevölkerungen und lokaler Gemeinschaften sichern", sagt
Raja Jarrah, internationaler REDD-Experte von CARE. "Die jetzigen
Bestimmungen über die Befolgung dieser Richtlinien sind jedoch nicht
so strikt, wie sie sein sollten. Den wirklichen Test haben die Länder
erst bestanden, wenn sie die Worte auch in Taten umsetzen", sagt
Jarrah. "Bis jetzt sind CAREs Erfahrungen jedoch alles andere als
positiv oder ermutigend. Während sich die Regierungen in den letzten
Monaten für die Waldschutzverhandlungen vorbereitet haben, haben sie
kaum auf Stimme der Bevölkerung, vor allem der Frauen, gehört."
Abholzungen und Degradation der Wälder sind für 20 Prozent des
globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Ohne Intervention bezüglich
der verbleibenden 80 Prozent wird der unkontrollierte Klimawandel das
Überleben der Wälder und die Existengrundlage ihrer Bewohner
ernsthaft gefährden. Waldschutz muss daher in Übereinstimmugn mit
anderen entscheidenden Aspekten des weltweiten Klimaabkommens
verhandelt werden, vor allem mit ehrgeizigen Zielen zur Verminderung
des Schadstoffausstoßes. "Ein Waldschutz- Abkommen alleine bringt den
Entwicklungsländern, die besonders vom Klimawandel betroffenen sind,
gar nichts. Die Industriestaaten müssen gleichzeitig ihren
Schadstoffausstoß minimieren", fordert Jarrah.
Ein weiterer Aspekt des Klimaabkommens ist das Thema Anpassung an
den Klimawandel. Als Teil eines "Cancún-Pakets" ruft CARE die bei der
Klimakonferenz anwesenden Minister dazu auf, ihre
Meinungsverschiedenheiten beizulegen und stattdessen die
Verhandlungen zur Anpassung zu beschleunigen. "Das Abkommen zur
Anpasung ist derzeit nur ein Entwurf. Aber ein Entwurf alleine bringt
armen Menschen nichts", so Tonya Rawe, Policy-Koordinatorin für CARE.
Zusätzlich zu einem festgesetzten Anpassungs-Rahmenwerk bedarf es vor
allem einer Erhöhung der Gelder für Anpassung. "Ohne adequate Gelder
ist Abbkommen zur Anpassung nur eine Worthülse", sagt Rawe.
Ein Anpassungsabkommen wird dringend benötigt, da vor allem
Menschen in Entwicklungsländern bereits unter ersten Auswirkungen des
Klimawandels leiden. "In Kenia gibt es immer häufiger Dürren,
unvorhersehbare Regenfälle und Überflutungen. Ohne ein ambitioniertes
Abkommen, werden noch mehr Leben zerstört, Armut und Hunger
verstärkt", sagt Ruth Mitei, CARE-Beraterin für Anpassung in Kenia.
"Je länger die Industrieländer damit warten, den Klimawandels
einzudämmen, desto schlimmer wird es." In Kenia und anderen Länder
hilft CARE Männern und Frauen in lokalen Gemeinden, sich durch
effizientere Bewässerungssysteme und Nutzung Dürre resistenterer
Getreidearten an den Klimawandel anzupassen.
Die Pressekonferenz ist auf der Webseite des Klimasekretariats
abrufbar: http://webcast.cc2010.mx/webmedia_en.html?id=199
Ansprechpartner in Cancún:
Sandra Bulling Stellvertretende Pressesprecherin, CARE
Deutschland-Luxemburg (+521) 998 1972974 (Mexikanisches Handy) (+49)
151 126 27 123 (Deutsches Handy) Email: bulling(at)care.de
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