(ots) - BDI zum EU-Indien-Gipfeltreffen: "Deutsche
Industrie fordert vollständigen Zollabbau"
- Derzeit Einfuhrzölle von bis zu 60 Prozent
- Kein Freihandelsabkommen auf Kosten einzelner Branchen
- Seit 1999 Verfünffachung deutscher Exporte auf acht Milliarden
Euro
88/2010
9. Dezember 2010
"Die deutsche Industrie erwartet vom EU-Indien-Gipfel eindeutige
Signale, dass die Industriezölle vollständig beseitigt werden. Es
darf keinen Abschluss eines Freihandelsabkommens auf Kosten einzelner
Industriebranchen geben." Das sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner
Schnappauf heute zum EU-Indien-Gipfel, der morgen in Brüssel
stattfindet.
Risiken für deutsche Unternehmen beim Marktzugang nach Indien
bestehen aufgrund hoher Zölle und Zusatzabgaben sowie nicht-tarifärer
Handelshemmnisse, etwa spezieller Normen. Einfuhrzölle von bis zu 60
Prozent im Automobilsektor und zusätzliche Einfuhrabgaben erhöhen die
Gesamtbelastung laut BDI teilweise auf mehr als 100 Prozent. "Die
Kommission muss die Industrie intensiv mit einbeziehen, um ein
langfristig zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen", forderte
Schnappauf.
"Das Freihandelsabkommen bietet eine einmalige Chance, die
Zollverfahren in Indien transparenter und einfacher zu machen und den
Zugang zu öffentlichen Aufträgen zu liberalisieren", betonte der
BDI-Hauptgeschäftsführer. Übergangsfristen seien akzeptabel, nicht
aber eine dauerhafte Abschottung einzelner Produktbereiche.
Hintergrundinformationen zum Zukunftsmarkt Indien Größe,
Stabilität und Wachstum machen Indien für die deutsche Industrie zu
einem der wichtigsten Zukunftsmärkte. Seit Ende der 1990er Jahre
wächst die indische Wirtschaft im Durchschnitt jährlich über sieben
Prozent. Der bilaterale Gesamthandel mit Deutschland hat sich seitdem
vervierfacht und stieg im Jahr 2009 auf ein Volumen von 13 Milliarden
Euro. Die deutschen Exporte nach Indien haben sich in dieser Zeit
sogar mehr als verfünffacht - auf zuletzt acht Milliarden Euro.
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse(at)bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu