(ots) - Gesetzlich Krankenversicherte sind bereit, bis zu 6
Euro monatlich höhere Zusatzbeiträge zu zahlen, wenn sich dabei die
Qualität der medizinischen Versorgung verbessert. Dies geht aus einer
jetzt veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts IGES bei über
3.000 Versicherten hervor. Getestet wurden unterschiedliche Konzepte
der Versorgungssteuerung. "Effektives Versorgungsmanagement von
Krankenkassen, das zu einer steigenden medizinischen Qualität führt,
darf auch mehr kosten. Für die Versicherten ist dabei wichtig, dass
neue Versorgungskonzepte und Versorgungssteuerungsmodelle transparent
sind und ihnen gegenüber glaubwürdig und verständlich kommuniziert
werden", sagte Anja Schweitzer, Studienleiterin des IGES Instituts.
Strukturierte Versorgungskonzepte wie z.B. Modelle der Integrierte
Versorgung (IV) könnten durch die aktuelle Studie "IGES Kompass
Gesundheit 2010" neue Impulse erfahren, betonte Prof. Dr. Bertram
Häussler, Vorsitzender der Geschäftsführung des IGES Instituts.
Dass GKV-Versicherte bereit sind, monatlich höhere Zusatzbeiträge
zu akzeptieren, wenn durch versorgungsteuernde Maßnahmen der
Krankenkassen die medizinische Qualität steigt, ist weitgehend
unabhängig vom Einkommen. Die mittlere Altersgruppe der 30- bis
49-Jährigen zeigt sich am preissensibelsten: Gegenüber jüngeren wie
auch älteren GKV-Mitgliedern zeichnet sie sich durch die niedrigsten
monatlichen Mehrbelastungen aus, die im Gegenzug für ein
Versorgungsmanagement akzeptiert werden. Auch nach Kassenart gibt es
recht deutliche Unterschiede: Die höchste Preisbereitschaft weisen
Mitglieder der Knappschaft (insbesondere für Integrierte Versorgung)
sowie der AOK auf. Relativ niedrig fällt sie hingegen bei den
IKK-Mitgliedern aus. Weitere Unterschiede in der Akzeptanz von
Versorgungsmanagement wurden bei den IGES Krankenversicherungstypen
festgestellt.
"Die Umfrage zeigt, dass ein von den Kassen an die Versicherten
herangetragenes Versorgungsmanagement auf Potenzial stößt. Dies gilt,
wenn für die Versicherten damit eine steigende Versorgungsqualität
verbunden ist ober aber im Vergleich zu anderen Kassen Einsparungen
beim zu zahlenden Zusatzbeitrag erzielt werden können", erklärte
Schweitzer. Explizit wurde die Akzeptanz untersucht für: Integrierte
Versorgung, Überprüfung auf medizinischen Standard, Überprüfung auf
problematische Arzneimittelwechselwirkungen, Einsatz eines
medizinischen Fachberaters.
Der "IGES Kompass Gesundheit 2010" bietet neben weiteren Analysen
zur Versorgungssteuerung praxisrelevante Empfehlungen zur
Kommunikation unterschiedlicher Maßnahmen.
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