(ots) -
- Konsortialvertrag ordnet die kommunale Versorgungsstruktur in
Rheinhessen / Nordpfalz neu
- Zusammenführung der Trinkwassersparten in der Wasserversorgung
Rheinhessen als Antwort auf die Folgen des demografischen
Wandels
- Fusion der Energieversorgungsstrukturen sichert
Wettbewerbsvorteile
- Integration weiterer kommunaler Partner
- Bündelung und Verstärkung der Aktivitäten zum kommunalen
Klimaschutz
Die Anteilseigner der Wasserversorgung Rheinhessen GmbH,
Bodenheim, der EWG GmbH Alzey, der Stadtwerke GmbH Kirchheimbolanden,
der Thüga Energie GmbH , der Thüga Energienetze GmbH und der
Rheinhessen Energie GmbH (RHE) und die genannten Gesellschaften haben
heute einen weitreichenden Konsortialvertrag unterzeichnet. Damit ist
der Weg für eine Neuordnung der kommunalen Versorgungsstrukturen in
Rheinhessen / Nordpfalz zum 1. Januar 2011 frei.
Konkret bedeutet dies zum einen, dass die EWG Alzey und die
Stadtwerke GmbH Kirchheimbolanden ihre Wasserversorgung in die
bestehende WVR GmbH Bodenheim einbringen und sich damit an der WVR
beteiligen. Die Zahl der von der WVR versorgten Einwohner wird von
ca. 168.000 auf ca. 220.000 wachsen. Zum anderen werden in einem
ersten Schritt die Strom- und Erdgasaktivitäten der EWG, der
Stadtwerke Kirchheimbolanden und die rheinhessischen Versorgungen der
Thüga Energienetze sowie der Thüga Energie in das neue Unternehmen
Energie Rheinhessen-Pfalz (e-rp) GmbH zusammengeführt. Diese
Gesellschaft wird in der Region 14100 Kunden mit Strom und 36000
Kunden mit Erdgas versorgen.
Nach Aussagen der Geschäftsführer Dr. Willi Kiesewetter,
Wasserversorgung Rheinhessen, und Udo Beckmamm, EWG Alzey, wurden in
den zurückliegenden 18 Monaten alle Handlungsoptionen für die
beteiligten Unternehmen intensiv geprüft. Die jetzige Neuordnung sei
eindeutig die beste Lösung für alle Beteiligten, um die kommunale
Energie- und Wasserversorgung in der Region zukunftsfähig zu
gestalten.
Kommunale Kooperation sichert die Wasserversorgung in der Region
nachhaltig
Den Wasserversorgungsunternehmen in Rheinhessen ist bewußt, dass
die Trinkwasserversorgung in Deutschland und somit auch in unserer
Region in Zukunft mit großen neuen Herausforderungen konfrontiert
werden wird. Dr. Kiesewetter, wvr, führt aus, dass die demografische
Veränderung zu einem Rückgang der Erlöse bei steigenden Kosten für
die Unternehmen führen wird. Die Wasserversorgungsunternehmen in
Rheinhessen und der Pfalz wollen sich auf diese Entwicklung
einstellen und frühzeitig dem zunehmenden Kostendruck entgegenwirken.
Dr. Kiesewetter: "Der demografische Wandel führt dazu, dass die
Bedeutung langfristiger vorausschauender Unternehmenskonzepte
zunehmen wird, um mit knapper werdenden finanziellen Mitteln die
richtigen Entscheidungen treffen zu können."
"Diese Kooperation schafft eine langfristige Sicherheit der
Versorgung, sichert einen nachhaltigen Umgang mit den
Wasserressourcen, erschließt Synergiepotentiale, sichert
Arbeitsplätze in der Region und ist eine wesentliche Voraussetzung
für den Erhalt sozialverträglicher Wasserpreise" fasst Michael
Reitzel, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wasserversorgung
Rheinhessen GmbH, zusammen. Nach Aussage von Reitzel besteht bei
allen Gesellschaften darüber Einigkeit, dass das dezentrale
Standortkonzept für die Kunden erhalten bleibt und dass auch keine
betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden.
Die Fusion der Wasserversorgungsunternehmen führt auch kurzfristig
zu deutlichen Erfolgen für die von der wvr versorgten Bürgerinnen und
Bürger. Dr. Kiesewetter führt aus, dass der Wasserpreis im bisher von
der wvr versorgten Gebiet auch für das Jahr 2011 konstant gehalten
werden kann. Der Wasserpreis wurde in den letzten 14 Jahren sogar um
insgesamt 9,15 Prozent gesenkt. Die durch die Zusammenführung der
Wasserversorgungssparten der drei beteiligten Unternehmen
realisierten Synergieeffekte führen dazu, dass der Wasserpreis im
heutigen Versorgungsgebiet der EWG Alzey um 18 Ct./m³ (- 7,6 Prozent)
und im heutigen Versorgungsgebiet der Stadtwerke GmbH
Kirchheimbolanden um 50 Ct./m³ (- 15,8 Prozent) gesenkt werden kann.
Dies hat der Aufsichtsrat der wvr in seiner Sitzung am 1. Dezember
2010 auf Vorschlag der Geschäftsführung beschlossen.
Fusion der Energieversorgungsstrukturen sichert
Wettbewerbsvorteile
Durch die Bündelung der Energieversorgungen der Unternehmen
entstehen wichtige Effizienzvorteile. Aus Sicht der Gesellschafter
zeigt der sich verschärfende Wettbewerb im Energiemarkt, der
steigende Kostendruck und die zunehmende Komplexität der
Geschäftsprozesse den bestehenden Unternehmen ihre Grenzen auf. "Die
Kostenvorteile in der Energiebeschaffung lassen sich im Rahmen eines
fusionierten Unternehmens leichter realisieren und so die
Attraktivität unserer Strom- und Erdgasprodukte steigern"
argumentiert der zukünftige Vorsitzende des e-rp Aufsichtsrates
Christoph Burkhard, Bürgermeister von Alzey. Energieeinkaufskosten
machen beispielsweise bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten eines
Erdgasversorgers aus. "Gleichzeitig zwingt uns die steigende
Komplexität und der zeitliche Arbeitsaufwand durch die Regulierung
dazu, die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen," so sein
Amtskollege aus Kirchheimbolanden, Klaus Hartmüller, in seiner
Funktion als zukünftig stellvertretender Vorsitzender des
Aufsichtsrates der e-rp. Die Energie Rheinhessen-Pfalz wird rund 100
Mitarbeiter beschäftigen.
Klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit zwischen den beiden neuen
Gesellschaften und zur Aufnahme weiterer Kommunen
Die Gesellschafter der Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz und der
Energie Rheinhessen-Pfalz haben im Konsortialvertrag verankert, dass
die Unternehmen eng zusammenarbeiten und ausdrücklich die Offenheit
für weitere kommunale Partner fixiert. "Wir reichen den
Konzessionsgemeinden die Hand und geben ihnen einen Platz im
Gesellschafterkreis", so Bernd Rudolph, stellvertretender
Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft.
Weiterer Ausbau der kommunalen Struktur konkret vereinbart
Diese Offenheit lässt sich auch daran erkennen, dass im
unterzeichneten Konsortialvertrag die zukünftige Beteiligung der
Stadtwerke Mainz AG und der Energiedienstleistungsgesellschaft
Rheinhessen - Nahe (EDG) an der neuen Energie Rheinhessen-Pfalz mit
bis zu 10 Prozent bereits verankert ist. Die Beteiligung soll dadurch
hergestellt werden, dass die Rheinhessen Energie GmbH (RHE), eine
gemeinsame Tochtergesellschaft der Stadtwerke Mainz (Anteil 66,66
Prozent) und der EDG (Anteil 33,33 Prozent) in die e-rp eingebracht
wird.
Bündelung und Verstärkung der Aktivitäten zum kommunalen
Klimaschutz
Wesentlicher Bestandteil der künftigen Zusammenarbeit ist auch,
die klimaschutzpolitischen Vorgaben des Integrierten Klima- und
Energiepaketes der Bundesregierung durch den Ausbau von
Energieeffizienztechnologien und erneuerbaren Energien verstärkt
umzusetzen. Im Konsortialvertrag ist hierzu eine konzentrierte
Zusammenarbeit mit der Energiedienstleistungsgesellschaft
Rheinhessen-Nahe mbH (EDG), verankert. Die in diesem Bereich
spezialisierte EDG hat in der Region bereits eine Vielzahl
effizienter Klimaschutzprojekte mittels hocheffizienter
Kraft-Wärme-Kopplung in Verbindung mit Nahwärmenetzen und
erneuerbaren Energien erfolgreich realisiert.
Pressekontakt:
Presseansprechpartner der zukünftigen Gesellschaft:
Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz
Dr. Klaus Hoffmann
Tel. 06135-73-55
hoffmann(at)wvr.de
Energie Rheinhessen-Pfalz
Udo Beckmann
Tel. 06731-405-241
udo.beckmann(at)ewg-alzey.de