(ots) - Wachsende Distanz
Wer hätte das vor Kurzem gedacht? Regierung und Parlament in
Niedersachsen fordern einmütig, den Transport weiterer Atom-Castoren
nach Gorleben zu stoppen und andere Zwischenlager zu nutzen. Und
trotz des grundsätzlichen Plädoyers für die Erkundung des
wendländischen Salzstocks wird in der Koalition immer strikter die
Ergebnisoffenheit dieser Untersuchung betont. Die wachsende Distanz
ist nachvollziehbar. Wie kein anderes Bundesland steht Niedersachsen
bei der Entsorgung des Atommülls im Fokus - von der maroden Asse über
Schacht Konrad bis zu Zwischen- und Endlagerprojekten in Gorleben.
Das führt zu Zerreißproben, die das Land in Form millionenschwerer
Einsatzkosten bei Demonstrationen auch noch selbst berappen muss -
ein Hohn. Dies alles zu schlucken und dafür bei der nächsten Wahl
womöglich entmachtet zu werden kann für die Regierenden in Hannover
keine verlockende Perspektive sein. Bei der Suche nach Alternativen
zu Gorleben - wo es ohne den mutwilligen Abbruch der Erkundung durch
Rot-Grün längst Klarheit gäbe - könnte Niedersachsen aber mit Salz-
und Tonformationen schnell neu ins Visier geraten. Mildern ließe sich
diese Gefahr vielleicht durch einen Schwenk à la Schweden - weg von
Tiefenlagern.
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