(ots) - Die zweiwöchigen Klimaverhandlungen in Cancún haben
laut der internationalen Hilfsorganisation CARE endlich konkrete
Ergebnisse gebracht. "Wir begrüßen den Fortschritt, der hier in
Cancún erreicht wurde", sagt Poul Erik Lauridsen,
Advocacy-Koordinator für Klimawandel von CARE. "Aber wir müssen
gleichzeitig auch vorsichtig sein, denn die schwierigen
Verhandlungspunkte zu Minderung des Klimawandels und zur Finanzierung
bleiben ungelöst." Obwohl es laut Lauridsen keinen Grund zu
überschwänglicher Freude gebe, so "können wir doch beherzt aufatmen".
Cancún zeige, dass Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten
Nationen Erfolg aufweisen, wenn ausreichender politischer Wille
vorhanden ist. "Nichtsdestotrotz sind noch viele Knoten hin zu einem
globalen Klima-Abkommen ungelöst." Ein grüner Klimafonds (Green
Climate Fund) wurde in Cancún eingeführt. Auch wenn dieser Fonds noch
nicht mit Geld gefüllt und viele der Richtlinien noch nicht bestimmt
wurden, so ist dies ein wichtiger Schritt hin zum Beschluss eines
fairen, ehrgeizigen und verbindlichen Klima-Abkommens bei der
Klimakonferenz in Südafrika im nächsten Jahr. "Der Klimafond
erscheint wie ein glitzerndes Weihnachtspaket. Leider ist noch nichts
drin in der Box", so Lauridsen. Beim Thema Waldschutz (REDD, Reducing
Emissions from Deforestation and Forest Degradation) ist eine
Einigung erzielt worden. Allerdings wurde die umstrittenste Frage,
wie der REDD-Mechanismus finanziert werden soll, auf das nächste Jahr
verschoben. "Der heute verabschiedete Text zum Waldschutz beinhaltet
schwächere Sicherheitsrichtlinien für indigene Völker als wir uns
erhofft hatten", so Raja Jarrah, REDD-Experte von CARE. "Das
Waldschutzabkommen hat leider noch einige Hintertüren. Wir müssen
sicherstellen, dass Waldschutz in der Praxis Bewohner und Gemeinden
nicht benachteiligt." Dass sich die Delegierten auf ein
Rahmenabkommen zur Anpassung an den Klimawandel geeinigt haben, ist
ein signifikanter Meilenstein. Zwar sind auch hierbei noch viele
Fragen im nächsten Jahr zu lösen, wie beispielsweise welche Länder
für die Folgen des Klimawandels am anfälligsten sind und wie Staaten,
die permanente Schäden und Verluste durch den Klimawandel erhalten,
kompensiert werden. "Es gibt beim Thema Anpassung noch viele
Knackpunkte zu klären", so Poul Erik Lauridsen. "Aber für heute ist
das Abkommen eine gute Nachricht für all diejenigen Menschen, die vom
Klimawandel betroffen sind." Keine Fortschritte gab es bei der
Verpflichtung zur Emissionsreduzierungen der Industriestaaten. "Dies
ist allerdings essentiell, will man die Ursachen statt der Symptome
des Klimawandels bekämpfen", so Lauridsen. "Die Zeit rennt weiter
davon. Je länger wir mit Emissionsreduzierung warten, desto massiver
wird die Anpassung notwendig sein."
Ansprechpartner in Cancún:
Sandra Bulling Stellvertretende Pressesprecherin, CARE
Deutschland-Luxemburg (+521) 998 1972974 (Mexikanisches Handy) (+49)
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