(ots) - Gesetze bringen keine Lösung
Der Anschlag in Stockholm bestätigt, was zu befürchten war:
Europäische Metropolen sind selbst dann nicht sicher, wenn sie in
vermeintlich friedliebenden Ländern liegen. Einige Karikaturen und
wenige Hundert schwedische Soldaten in Afghanistan reichten dem
Fanatiker allem Anschein nach, um in der Innenstadt erst ein Auto und
dann sich selbst in die Luft zu sprengen.
Der Vorfall bestätigt aber ebenfalls, dass es irreal ist zu
glauben, mit einem Maximum an Gesetzgebung und Ãœberwachung jedes
Terrorrisiko ausschließen zu können. Für Deutschland gilt das auch.
Ein Staat, der sich für einen Krieg in fremden Ländern gegen
Terrorismus, aber auch für Demokratie und seine Sicht der Dinge
entscheidet, muss damit rechnen, dass es Widerstand gibt - vor Ort
und auch auf eigenem Boden. Er muss bereit sein, dies zu erleben und
auszuhalten.
Wenn sich, wie jetzt in Schweden, ein Dilettant aus der Provinz
aufmacht und zum Anschlag entschließt, wird er Benzin, Nägel und
etwas Sprengbares schon irgendwo auftreiben. Die bessere Vorbeugung
als jedes Sicherheitsgesetz bleibt daher, den eigenen Kampf im
Ausland aufs Minimum zu beschränken, Art und Grundsätze militärischer
Aktionen immer wieder zu erklären sowie einzuhalten und den Anschein
von Überheblichkeit sowie räumlichen, wirtschaftlichen und
kulturellen Imperialismus zu vermeiden. Das ist der beste, wenn nicht
einzige nachhaltig erfolgversprechende Weg zum Frieden.
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