(ots) - Ergebnis: Stillstand
Die Parlamentswahl im Kosovo mag formal so schlecht nicht gelaufen
sein: mit weniger Betrug als früher und etwas mehr Beteiligung unter
der serbischen Minderheit. Aber das Ergebnis weckt wenig Hoffnung,
dass Europas jüngster Staat auf dem Weg nach Europa zügig vorankommen
wird.
Schließlich hält sich die Regierung Thaci. Obwohl sie nicht
schafft, was das Kosovo und seine in Europa beispiellos junge
Bevölkerung am dringendsten brauchen: Vertrauen von Bürgern und
Investoren, eine Belebung der Wirtschaft und damit Zukunftschancen
für die jährlich rund 30 000 Schulabgänger, von denen der
Arbeitsmarkt so gut wie keinen aufnimmt. Das ordentliche Abschneiden
der Regierungsparteien belegt: Sie und ihre Günstlinge haben sich
gemütlich eingerichtet zwischen Privilegien und Macht. Unangefochten.
Das liegt nicht zuletzt an ihren Herausforderern. An einem Behgjet
Pacolli etwa. Der hat es in der Schweiz zu einem Bau-Imperium
gebracht, aber offenbar haften ihm zu viele Skandale an, als dass er
sich als Alternative aufdrängt. Außerdem zehren Thaci und Co. von
Serbiens törichter Kosovo-Politik. Solange die auf Gebietsansprüche
und das Schüren von Spannungen konzentriert bleibt, steht auch für EU
und NATO die Sicherung des Status Quo im Vordergrund. Das Ergebnis
aus alledem: Stillstand.
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