(ots) -
125 Jahre DLG - Jubiläumsfestakt mit rund 450 Gästen im Deutschen
Historischen Museum Berlin
Mit einem Festakt im Deutschen Historischen Museum in Berlin
beging die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) am 15.
Dezember 2010 ihr 125-jähriges Jubiläum. Vor rund 450 Gästen aus der
Land- und Ernährungswirtschaft, Wissenschaft und Politik erklärte
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Festansprache, dass der
Fortschritt die einzige Antwort auf die globalen Herausforderungen in
der Agrar- und Ernährungswirtschaft darstellt. Sie forderte zu mehr
Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen auf. Es gelte, so die
Bundeskanzlerin, die Ressourceneffizienz zu steigern. Dabei spielten
die Agrarforschung und die technologischen Entwicklungen sowie der
verantwortungsvolle Umgang mit Innovationen eine zentrale Rolle. Vor
diesem Hintergrund komme dem Wirken der DLG eine Vorbildfunktion zu.
"Politisch ungebunden, wirtschaftlich selbstständig und am
rationalen Dialog orientiert ist es der DLG in den vergangenen 125
Jahren gelungen, die Land- und Ernährungswirtschaft zu fördern und
Impulse für den Fortschritt zu geben", sagte DLG-Präsident
Carl-Albrecht Bartmer in seiner Ansprache. Er betonte, dass von
Beginn an der Dreiklang Freiheit, Verantwortung und Unabhängigkeit
den Nährboden für das Wirken der DLG gebildet habe. "Der
gleichberechtigte, sachorientierte Diskurs am runden Tisch, an dem
Praxis und Wissenschaft gemeinsam Lösungen für die Schlüsselthemen
der Agrar- und Ernährungswirtschaft erarbeiten, ist das Markenzeichen
der DLG," so der DLG-Präsident.
Bartmer bezeichnete das 21. Jahrhundert als ein möglicherweise
"biologisches Jahrhundert", in dem die Agrar- und
Ernährungswirtschaft zum Schlüsselsektor werden könne.
Bevölkerungswachstum, Konsumtrends und Urbanisierung lassen seiner
Meinung nach eine Steigerung der Nachfrage nach Agrarprodukten
erkennen, "die in der Geschichte ohne Beispiel ist". Für ihn sind
Lebensmittel essenziell für das friedliche Miteinander der
Weltgemeinschaft und die Biomasse eine energetische und stoffliche
Alternative. Die Agrar- und Ernährungsbranche werde nicht das Glück
in einer idealisierten Vergangenheit suchen. Sie werde aufbauend auf
die Tradition einer aufgeklärten Gesellschaft mit Vernunft Zukunft
gestalten, in einem Raum, für den nationale und europäische
Dimensionen des Denkens und Handelns zu klein bemessen sind. Wissen
sei nicht nur unser bedeutendster Standortfaktor, es werde in den
nächsten Jahren ein zunehmend internationalisiertes Gut. "Für diesen
Wandel werden wir auch um öffentliche Akzeptanz werben müssen",
erklärte der DLG-Präsident. "Das gilt für alle Formen moderner
Technologien, auch und besonders im Umgang mit der Kulturlandschaft
oder tiergerechten Haltungsverfahren. Wir werden den Dialog führen
und dabei intellektuelle Redlichkeit einfordern. Emotionale
Betroffenheit allein würde diesem Anspruch nicht gerecht."
Im Rahmen des Festakts wurde erstmalig der "Große internationale
DLG-Förderpreis für wissenschaftliche Leistungen" verliehen, den die
DLG im Jubiläumsjahr gestiftet hat. Der Preis ging an Prof. Matin
Qaim, Leiter des Arbeitsgebiets Welternährungswirtschaft und Rurale
Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen, für seine
bedeutenden Forschungen zu Fragen der Welternährungssicherung und zu
ökonomischen und sozialen Aspekten neuer Technologien in der
Landwirtschaft.
Die DLG wurde am 11. Dezember 1885 durch den Ingenieur und
Schriftsteller Max Eyth gegründet. Heute ist sie mit über 23.000
Mitgliedern eine führende Fachorganisation der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft. Ihr Ziel ist der Transfer von
wissenschaftlichem und technischem Fortschritt sowie
unternehmerischem Know-how in die land- und ernährungswirtschaftliche
Praxis.
Pressekontakt:
Friedrich W. Rach, E-Mail: F.Rach(at)DLG.org
Tel.: 0160/97828273