(ots) - Deutsche Supermärkte und Discounter müssen ihre
Einkaufsrichtlinien für Fischprodukte überarbeiten und konsequent
umsetzen, wenn diese künftig nachhaltig sein sollen. Das ist das
Ergebnis des aktuellen Greenpeace-Rankings. Kaufland führt erneut den
Vergleich an, gefolgt von Bünting, Norma und der REWE Group. Lidl,
Netto (Stavenhagen), Edeka und Aldi Süd lassen ebenfalls gute Ansätze
erkennen, müssen aber die Inhalte ihrer Einkaufsrichtlinien, wie die
Kriterien für eine nachhaltige Sortimentsgestaltung konkretisieren.
Aldi Nord und Kaiser's Tengelmann schneiden schlechter ab. Die Metro
Group landet auf dem letzten Platz des Vergleichs, da unter anderem
für die gesamte Metro Group die Einkaufspraxis nicht schriftlich
geregelt ist. Bei der diesjährigen Untersuchung wurde die Bewertung
der Einkaufspolitik für Fisch und Meeresfrüchte und deren Umsetzung
im Vergleich zu den Vorjahren verschärft.
"Nach vier Jahren haben die Handelsketten zwar die Grundlagen für
einen nachhaltigen Fischeinkauf gelegt, indem sie Richtlinien für
ihre Einkaufspraxis festgelegt haben", sagt Iris Menn, Meeresexpertin
von Greenpeace. "Nun dürfen sie aber bei dieser Grundlage nicht
stehen bleiben. Unsere diesjährige Bewertung, bei der wir die Latte
höher gelegt haben, zeigt ganz deutlich, wo die offenen Baustellen
sind: Speziell sind die Rückverfolgbarkeit und Kennzeichung der
Produkte, wie auch die nachhaltige Sortimentsgestaltung zu
verbessern. Auch müssen Sozialstandards eingehalten werden."
Greenpeace veröffentlichte im Dezember 2007 das erste
Supermarkt-Ranking "Fisch". Für die Untersuchungen ist Greenpeace mit
den Unternehmen im Dialog. Zudem werden öffentliche Quellen genutzt
und das Fischsortiment samt Kennzeichnung in den Filialen
stichprobenartig erfasst. Erstmals wurde dieses Jahr auch die
Rückverfolgbarkeit von Fischprodukten getestet.
Versagen der Politik fordert Engagement der Handelsunternehmen
Wie wichtig das 100-prozentige Engagement der Handelsunternehmen
für den Schutz der Fischbestände ist, zeigt die Vergabe der
Fangquoten durch die Fischereiminister am Dienstag dieser Woche in
Brüssel. Dort wurden erneut wissenschaftliche Empfehlungen ignoriert
und die langfristige Erholung der Fischbestände auf's Spiel gesetzt.
Greenpeace-Aktivisten hatten am Montag aus Protest gegen die
Überfischung der europäischen Meere eine 25 Meter lange
Schiffsattrappe vor dem EU-Ratsgebäude in Brüssel verschrottet.
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